Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern | |
|
68. Das große Abendmahl.
Warum find doch der Gäst so wenig an der Zahl,
Bey diesem Engeltisch, und großen Abendmahl?
Die Welt ist Schuld daran; der hat ein Dorf zu kaufen:
Der muß sein Vieh besehn, der seiner Braut nachlauffen.
69. Der gute Hirt.
Es trägt der gute Hirt das Schäflein selbst zurück,
Das schon verlohren war, o übergroßes Glück!
So kann der Sünder auch Gnad und Verzeihung hoffen;
Es steht die Gnadenport dem Büßer immer offen.
70. Der verlohrne Sohn.
Hier Büßer! halte still, betracht ein wahre Buß;
Seh' was dieselbige in sich enthalten muß:
Bekanntnuß, Demuth, Reu, nicht wollen wieder fallen,
Denn wird sie Gott, wie da dem Vater wohlgefallen.
71. Ein reicher Mann, der vom Teufel erwürget wird.
Bau nur, du reicher Narr! führ große Korngebäu;
Du wirst doch, spricht der Herr, nicht alles machen neu:
Denn diese Nacht wird noch dein Seel von dir gerissen,
Wem ist die Reichthum denn, um die du so beflissen.
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/24&oldid=- (Version vom 29.9.2024)