Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern | |
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72. Johannes schicket zwey seiner Jünger zu Christo.
Johannes schicket zwey zu Jesus mit der Frag:
Bist du, der kommen soll? da wirkt an diesem Tag
Der Herr viel Wunderwerk, als sie das gesehen,
Sprach Jesus; gehet hin, und sagt, was ist geschehen.
73. Jesus macht den Blindgebohrnen sehend
Der Blind izt sehend wird, der sehend aber blind,
Der Blinde nennt das gut, der Pharisäer Sünd.
Was Gott am Sabath wirkt, so wird man wohl bekennen;
Der erste sehe wohl, der zweyt sey blind zu nennen:
74. Die Juden wollen Christum steinigen.
Weil Gott die Wahrheit lehrt, wird er zum Tod gesucht,
Die Juden hassen ihn; sein Strafred wird verflucht.
Noch so der Sünder wünscht: daß tod wår fein Gewissen,
Damit er nur befreyt von den Ermahnungsbissen.
75. Der Pharisäer und Publikan im Tempel.
Du Gleißner rühme dich, veracht den Publikan !
Der in dem Herz bereut, was er hat bös gethan:
Doch wiß daß er eh du, vor Gott gerecht ist worden,
Ist darum aufgehebt der Pharisäer-Orden.
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/25&oldid=- (Version vom 29.9.2024)