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wie im Himmel seyn sollen, allenthalben behangen mit Golde:
Die vielen theuren Steine leuchteten da überall,
Sang und Wonne war da groß und mannichfalt;
Da sassen der Bischöfe manche,
sie schienen zusammen wie Sterne.
Der Bischof Bardo war ihr Einer,
St. Heribert glänzt als ein Edelstein;
Andere Herren genug,
und war ein Leben und ein Muth! –
Da stund ein Stuhl ledig und prächtig;
St. Anno ward deß hoch erfreut.
Der Stuhl stand ihm zu Ehren da;
nun lobt’ er Gott, da er es sah.
O wie gern hätt’ er da gesessen!
den lieben Stuhl, wie gern erfaßt!
aber das wollten ihm nicht erlauben die Fürsten,
eines Fleckens wegen vor seiner Brust.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)