Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Deß sag Gott jeder Lob und Ehr
Und acht nicht förder Lügen mehr.
Ja, sag’ ich, Wahrheit war verdrückt,
Ist wieder nun hervorgerückt,
Deß sollt man billig genießen lon,
Die dazu haben Arbeit gethon.
Die faulen Pfaffen lobens nit – –
Ach fromme Deutschen haltet Rath,
Da’s nun so weit gegangen hat,
Daß nicht geh wieder hinter sich.
Mit Treue hab’s gefördert ich,
Und begehr deß anders keinen Genieß.
Denn – wo mir g’schäh deßhalb Verdrieß –
Daß man mit Hülf mich nicht verläst,
So will ich auch geloben, daß
Von Wahrheit ich will nimmer lahn,
Das soll mir bieten ab kein Mann.
Auch schafft, zu stillen mich, kein Wehr,
Kein Bann, kein’ Acht, wie fest und sehr
Man mich damit zu schrecken meint.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/374&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/374&oldid=- (Version vom 1.8.2018)