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Adrianus Romanus, ein Belge, flocht aus Stricken der Algebra einen Knoten, den er für verflochtner als jenen Gordischen hielt, und ihn daher mit großer Pralsucht der ganzen mathematischen Welt zur Auflösung vorlegte. Franz Vieta, der Gallier, sah und lösete ihn; er lachte über die Eitelkeit des Mannes.
Das brachte dem Vieta vielen Ruhm; man glaubte, einem solchen Kopf sei nichts unauflöslich.
Als unvermuthet ein andrer Knote vor ihn gebracht wurde, aus eisernen Dräten geflochten; es war Macchiavells Fürst.
Der Knote war voll Stacheln; nur mit Handschuhen konnte er berührt werden; ein inneres Feuer durchglühte ihn, und wie durch magische Kraft waren seine Fäden in einander verwebet.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)