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Sie floh vor mir wie’n Reh so scheu

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Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Sie floh. vor mir wie’n Reh so scheu
Untertitel:
aus: Neue Gedichte.
Seite 64–65
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Seraphine Nr. 6
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Bearbeitungsstand
fertig
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[64]
VI.

Sie floh vor mir wie’n Reh so scheu,
Und wie ein Reh geschwinde;
Sie kletterte von Klipp’ zu Klipp’,
Ihr Haar das flog im Winde.

5
Wo sich zum Meer der Felsen senkt,

Da hab’ ich sie erreichet,
Da hab’ ich sanft mit sanftem Wort
Ihr sprödes Herz erweichet.

Hier saßen wir so himmelhoch,

10
Und auch so himmelselig;

Tief unter uns, ins dunkle Meer,
Die Sonne sank allmählig.

[65]
Tief unter uns, ins dunkle Meer,

Versank die schöne Sonne;

15
Die Wogen rauschten drüber hin,

Mit ungestümer Wonne.

O weine nicht, die Sonne liegt
Nicht todt in jenen Fluthen;
Sie hat sich in mein Herz versteckt

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Mit allen ihren Gluthen.