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Silvester Da sitzt der Weise

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Silvester Da sitzt der Weise
Untertitel:
aus: Ulk Jahrgang 47. Nummer 52. Seite 206
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 25. Dezember 1918
Verlag: Rudolf Mosse
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg und Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[206]
 Silvester

 Von Theobald Tiger

Da sitzt der Weise tief im Sessel
und braut sich einen Schlummerpunsch.
Die Nase glüht – es summt im Kessel –
und nachbedenklich hängt sein Flunsch.

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Sieh da, Mamachen! Hoch geschäftig

eilt diese Gute hin und her.
Sie kocht und gießt und klappert heftig
und fragt mich schließlich, was es wär.

Denn schau: sie hat sich Blei geschmolzen,

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es zischt, es plumpst – sie bringt es an.

Was ist das? Seh ich einen stolzen
Monarchenthron? mit Bommeln dran?

Ist das die Republikenmütze?
Ein Tirpitzbart? Ein voller Sack?

15
Ein Säbel, welcher zu nichts nütze,

und den man nicht mehr sehen mag?

Das alles wälz ich durchs Gemüte.
„Na, Theobald? wem sieht das gleich?“
so drängt mich meines Lebens Blüte.

20
Ich weiß doch nicht … das Blei ist weich …


Das soll es nicht. Es mag erstarren!
Seid hart, wie jener Landgraf war!
Umtost von Junkern und von Narren,
nur Männer ziehen unsern Karren –!

25
– – – – – – – – In diesem Sinne:

 Prost Neujahr!