aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
|
|
|
Autor: |
Kurt Tucholsky unter dem Pseudonym Theobald Tiger
|
Illustrator: |
{{{ILLUSTRATOR}}}
|
Titel: |
Silvester Da sitzt der Weise
|
Untertitel: |
|
aus: |
Ulk Jahrgang 47. Nummer 52. Seite 206
|
Herausgeber: |
|
Auflage: |
|
Entstehungsdatum: |
|
Erscheinungsdatum: |
25. Dezember 1918
|
Verlag: |
Rudolf Mosse
|
Drucker: |
{{{DRUCKER}}}
|
Erscheinungsort: |
Berlin
|
Übersetzer: |
|
Originaltitel: |
|
Originalsubtitel: |
|
Originalherkunft: |
|
Quelle: |
UB Heidelberg und Scan auf Commons
|
Kurzbeschreibung: |
|
|
|
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
|
Bild
|
[[Bild:|250px]]
|
Bearbeitungsstand
|
fertig
|
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
|
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
|
[[index:|Indexseite]]
|
|
Silvester
Von Theobald Tiger
Da sitzt der Weise tief im Sessel
und braut sich einen Schlummerpunsch.
Die Nase glüht – es summt im Kessel –
und nachbedenklich hängt sein Flunsch.
5
Sieh da, Mamachen! Hoch geschäftig
eilt diese Gute hin und her.
Sie kocht und gießt und klappert heftig
und fragt mich schließlich, was es wär.
Denn schau: sie hat sich Blei geschmolzen,
10
es zischt, es plumpst – sie bringt es an.
Was ist das? Seh ich einen stolzen
Monarchenthron? mit Bommeln dran?
Ist das die Republikenmütze?
Ein Tirpitzbart? Ein voller Sack?
15
Ein Säbel, welcher zu nichts nütze,
und den man nicht mehr sehen mag?
Das alles wälz ich durchs Gemüte.
„Na, Theobald? wem sieht das gleich?“
so drängt mich meines Lebens Blüte.
20
Ich weiß doch nicht … das Blei ist weich …
Das soll es nicht. Es mag erstarren!
Seid hart, wie jener Landgraf war!
Umtost von Junkern und von Narren,
nur Männer ziehen unsern Karren –!
25
– – – – – – – – In diesem Sinne:
Prost Neujahr!