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Sponsel Grünes Gewölbe Band 1/Tafel 4

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Tafel 3 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 1 (1925) von Jean Louis Sponsel
Tafel 4
Tafel 5
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TAFEL 4
1. KLEINER DECKELPOKAL
AUS JASPIS IN SILBERFASSUNG DER 2. HÄLFTE
DES 15. JAHRHUNDERTS
*
2. u. 3. ZWEI GREIFENKLAUEN IN SILBERFASSUNG
VOM ANFANG DES 15. JAHRHUNDERTS
[Ξ]

[82] In der Mitte: Kleiner Deckelpokal aus rot und gelb marmoriertem Jaspis mit gewundenen Kanneluren in silbervergoldeter Fassung mit Lilienkranz am Deckel und an der Ansatzstelle des Schaftes. Aus der zweiten Hälfte des 15. Jhdts. (H. 22,5 – V. 488.)


Links: Kleine Greifenklaue vorn von einem Adler und hinten von zwei Löwenfüßen getragen, in vergoldeter Silberfassung mit silbernem gepunzten Einsatz. Der getriebene Adler hat eingestochenes Gefieder, das breite mittlere Band der Fassung, das Mundstück und die Spitze hat einen gotischen Distelrankenfries eingestochen und einen Saum ausgeschnittener und gestochener dreiteiliger Blätter; an den Schienen ein Saum von Herzen wie bei dem folgenden Stück II 269. Deutsch, Anfg. 15. Jhdts. (H. 22,5 – IV. 338.)


Rechts: Kleine Greifenklaue in silbervergoldeter Fassung, von einem Drachen in getriebener und gestochener Arbeit getragen, an der Spitze des Horns eine gotische Burg aus Silber gearbeitet. Am glatten Mundstück viermal die gotischen Minuskeln a und e kreuzweise verschlungen eingestochen. Darunter ein Fries mit einem ausgestochenen herzförmigen Ornament, der ebenso an der Schiene der Fassung der vorangegangenen kleinen Greifenklaue IV. 338 wiederkehrt. Ebenso stimmt auch die gestochene Arbeit des Greifen mit der des Adlers an jener Greifenklaue so überein, daß an den gleichen Meister zu denken ist. Der später hinzugefügte Deckel mit eingraviertem Renaissance-Ornament hat obenauf die Beschaumarke von Nürnberg und eine zweite Marke, wohl Meistermarke, R 2235, die R nach Lüer als Beschaumarke von Mühlhausen i. Th. von 1618 bestimmt. Deutsch, frühes 15. Jhdt. (H. 29 – IV. 269.)