Sponsel Grünes Gewölbe Band 2/Tafel 70
← Tafel 69 | Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 2 (1928) von Jean Louis Sponsel Tafel 70 |
Verzeichnis der im Text erwähnten Personen → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
VON MELCHIOR DINGLINGERS KAFFEEGESCHIRR
AUF TAFEL 68
[290] Drei Gefäße vom goldenen Kaffeeservice Melchior Dinglingers.
Links: Goldene ovale Zuckerdose mit ovalem Fuß, (die auf der Abbildung auf einem nicht zugehörigen Holzsockel steht). Das bauchige Gefäß ist an den Längsseiten mit je zwei mit den Schwänzen verschlungenen silbernen mit Diamanten besetzten Delphinen plastisch verziert, an denen ein Diamantenfeston hängt. An den Schmalseiten bilden zwei emaillierte Schwanenbüsten mit verschlungenen Hälsen die Henkel. Der Deckel hat auf seinem eingeschweift ansteigenden Rand wieder Festons mit Edelsteinen und von einem Reifen mit Diamanten eingefaßt ein aufliegendes ovales Medaillon, auf dem in Emailmalerei die Szene von Diana und Aktaeon dargestellt ist. – Das gleiche Gegenstück hat als Emailbild die Entlarvung des Achill.
In der Mitte: Goldener Deckelpokal auf rundem Fuß mit Knauf, mit einem Kugelabschnitt beginnend, an dessen mit Diamanten besetztem Rand zwei Henkelgriffe mit Masken darunter aufsitzen. Darauf ist das Gefäß in geschweifter Becherform nach oben erweitert und am Rand oben und unten mit ausgestochenen und transluzid emaillierten Ornamenten geziert. Der Deckel steigt gewölbt zu einem zylindrischen Knopf empor, der in einem von Diamanten ausgefaßten Ring eine Traube aus Glas trägt. Auf dem ebenso mit Email verzierten Deckel sitzen über den Henkeln silberne mit Diamanten besetzte Frauenbüsten, zwischen beiden je eine silberne Faunsmaske, alle mit Diamanten besetzt und mit solchen Festons verbunden. Hierzu ein gleiches Gegenstück. Beide werden im Inventar als Teebüchsen bezeichnet.
Rechts: Silbervergoldete ovale Zuckerdose von Seehunden getragen, die auf ovaler silbervergoldeter Platte liegen. Die bauchige Dose hat an den Schmalseiten je zwei mit Nietköpfen besetzte Ranken als Henkel und aufgelegtes silbernes Beschlagwerk mit Nietköpfen, ferner aufgesetzte Edelsteinbouquets. Die Nietköpfe sind mit Diamanten besetzt. Der Deckel steigt ebenso mit einem eingeschweiften Rand an, der mit Steinen in Kasten und Rosetten besetzt ist. Obenauf liegt in geriffeltem mit Steinen besetzten Rahmen ein Emailbild einer idealen Landschaft. – Das gleiche Gegenstück zu dieser Dose hat ein anderes Landschaftsbild. –
H. der Kaffeekanne (auf Taf. 69) 20. H. der Teebüchse 16. Größe der goldenen Zuckerdose 6,5 : 11,5 : 9,5. Größe der silbervergoldeten Zuckerdose 9 : 15 : 11.