Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 12

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Tafel 11 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 12
Tafel 13
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[Ξ]
TAFEL 12
ZWEI SPAZIERSTÖCKE MIT GOLDENEN MIT EMAILVERZIERTEN
KNÖPFEN DES 17. JAHRHUNDERTS.
ZWEI SPAZIERSTÖCKE MIT INKRUSTIERTEN ACHATKNÖPFEN
VOM ENDE DES 17. JAHRHUNDERTS.
DER HOFMARSCHALLSTAB AUGUSTS DES STARKEN
[Ξ]

[190] 1. Oben links: Stock aus Schlangenholz, mit kugelrundem Knopf und Zwinge aus Gold, daran ausgestochene und emaillierte Rollwerkschilde, Laub- und Blumenwerk. In den Schilden eingravierte Tiere, auch zwischen den Schilden kleinere Tiere, alles mit durchsichtigem vielfarbigen Email ausgefüllt. Auf dem Knopf ein Schild mit eingravierter und schwarz emaillierter Inschrift „Si Deus Nobiscum Quis Contra Nos“ in Versalien. (VIII. 310.)


2. Oben rechts: Stock aus gewundenem braunen Schlangenholz, Knopf und Zwinge aus Gold mit Reifen von Brillantdicksteinen eingefaßt. Obenauf ein von Brillanten eingefaßter achteckiger Schild und emaillierte Ranken, seitlich am Knopf das kleine kursächsische Wappen in Emailmalerei und der gesamte Titel des Kurfürsten Johann Georg II. mit der Jahreszahl 1666 eingraviert und mit schwarzem Email ausgefüllt. Auf der mit einem Brillantreif eingefaßten goldenen Zwinge die gleichfalls schwarz emaillierte Inschrift: „Dieses Gold ist auß dem Fluß / der Elster gewaschen worden“. (VIII. 311.)


3. Mitte: Großer Marschallstab aus der Zeit Augusts des Starken. Dieser ist oben, in der Mitte und unten mit breiten goldenen Beschlägen, die mit Bandornamenten gepunzt sind, sowie mit Reifen, die mit Brillanttafelsteinen ausgefaßt sind, begrenzt. Auf den Beschlägen sind unten zwei Schilde mit den Kurschwertern und dem polnischen Weißen Adler in emaillierten ovalen Feldern, in der Mitte zwei mit Brillanten ausgelegte Monogramme, FAES unter einem emaillierten Kurhut und FARP unter einer Brillantkrone aufgelegt. Auf dem oberen Beschlag sind zwei Schilde mit dem in Relief emaillierten sächsischen Wappen unter dem emaillierten Kurhut und dem emaillierten polnischen Wappen wieder unter einer Brillantkrone aufgelegt. Als Kopfstück sitzt über einem rot emaillierten Kissen ein emaillierter, mit Perlschnüren besetzter Kurhut, überdeckt von einer mit Brillanten ausgefaßten Königskrone, gekrönt von dem blau emaillierten Reichsapfel und silbernen Kreuz, beide mit Demanten ausgefaßt. Der Stab wurde zuerst 1719 bei den Vermählungsfesten des Kurprinzen verwendet. (VIII. 166.)


4. Unten links: Schwarz lackierter Stock mit einem glatten nach oben kugelig geschliffenen Knopf aus Achat, der unten herum und um die Haube mit goldenen Ranken beschlagen ist, obenauf in einem quadratischen inkrustierten Rahmen aus Brillantdicksteinen der Schild Johann Sobieskys (r. 1674–96) mit einem Saphir unter der polnischen Königskrone. Unter dem Achatknopf ein Reifen mit emaillierten Reliefranken, eingefaßt von zwei Ringen, oben aus Rubinen und Demanttafelsteinen, unten aus Rubinen und Smaragden. (VIII. 313.)


5. Unten rechts: Stock aus spanischem Rohr mit einem Knopf aus grünem Jaspis, an der gewölbten Haube und dem zylindrischen Mantel mit in Relief geschnittenen Ranken und Gehängen verziert, die mit Brillanten inkrustiert sind. Ein Reifen von Brillanten begrenzt den Mantel und die Haube. Auf dieser war obenauf ein größerer 1769 herausgenommener Brillant inkrustiert. (VIII. 251.)