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Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 42

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Tafel 41 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 42
Tafel 43
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TAFEL 42
DIE WAGE UND ZWEI GESCHENKE DER FÜRSTEN:
REISEELEFANT UND SONNENPYRAMIDE
VOM HOFHALT DES GROSSMOGULS
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[Ξ] Drei Stücke aus dem Tafelaufsatz auf Tafel 40. Die Wage des Großmoguls. Der weiße Elefant und die Pyramiden der Sonne aus den Geschenken der Großen.

Links: Das Gestell der Wage ist aus Silber gegossen und brüniert. Es wird getragen von zwei nach beiden Seiten gewendeten Teufelsfischen, wozu als dritte Stütze eine Tierbüste mit Teufelsfratze und doppelten Schlangenschwänzen kommt. Auf dem flachen Brett, das diese drei Tiere tragen, steht in der Mitte ein Kasten mit einer Opfervase und zwei Bechern darauf, seitlich je eine Kanope. Zwischen diesen drei Stücken stehen zwei Pfeiler, die sich oben im Rundbogen durchschlingen, die an der Schnittstelle von zwei Fratzenköpfen überdeckt sind, an den heraufragenden Enden mit Fischköpfen und nach beiden Seiten mit gehörnten Fratzenköpfen endigen. Über den mittleren Fratzenköpfen ragt die Stange der Wage empor, die seitlich in zwei Vogelsköpfe abgezweigt ist und oben in einen langhalsigen, nach vorn herum gebogenen Drachenkopf endigt.

Darin hängt die emaillierte Gabel der Wage, die oben und beiderseits unten mit goldenen Masken geziert ist. Der Balken der Wage besteht aus beiderseits nach außen strebenden grünemaillierten und mit Diamanten [250] ausgefaßten Drachen, die in ihren Rachen die drei Ketten jeder Schale halten. Die Filigranglieder dieser Ketten sind in Gelenken zusammengefügt, die nur in einer Richtung beweglich sind.

Die goldenen Schalen haben einen mit Diamanten ausgefaßten Rand und weiß gemaltes Bandelwerk auf hellblauem Emailgrund. Jede Schale hat einen gleichgeformten goldenen Filigraneinsatz.


Mitte: Der weiß emaillierte Elefant ist nur leicht dunkler oder blaßrot bemalt, sogar mit Schlagschatten. Er trägt über Kopf und Hinterteil einen auf schraffiertem Grund durchsichtig hellgrün emaillierten Behang mit aufgesetzten, wie stets in Silber gefaßten Demanten. Darüber hängt eine goldene Schabracke, beiderseits in drei Bogen mit Quasten endend, tief herab. Die Schabracke hat kordierten und gefransten Rand und ist in Relief mit zwei durchsichtig grün und hellblau emaillierten, sich überschneidenden Bändern verziert, die ein weißes, mit roten Ranken bemaltes Feld umschließen. Dieses ist fast verdeckt von einem durchsichtig dunkelblau emaillierten, in bewegter Form gehaltenen Überwurf, der beiderseits angehängte Taschen verdeckt und an deren oberem Rand mit goldenem Gehänge besetzt ist. Goldne Sterne sind aus dem blauen Email ausgespart. In gleicher Art emailliert, hängt zu beiden Seiten ein über den Armlehnen der Rückwand geraffter Vorhang von dem Satteldach des Baldachins herab. Die Rückwand, als Träger dieses Baldachins, hat ein durchsichtig hellgrün emailliertes Mittelfeld von bewegter Form, dessen Rand mit Diamanten ausgefaßt und mit einer ebenso ausgefaßten goldenen Königskrone oben abgeschlossen ist. Das Feld ist Träger von einer in Diamanten ausgefaßten Strahlensonne. Die Rückseite läßt erkennen, daß dieses Mittelfeld von zwei, auf dem überdeckten Rückenpolster des Elefanten gelagerten Drachen getragen wird, die im Rachen ihrer emporgerichteten Köpfe zwei hellblau emaillierte Latten als Träger des Baldachins hochhalten, von denen sich jene Armlehnen abzweigen. Zwischen diesen Latten und dem Mittelfeld ist der Raum mit ausgesägten Ranken luftig ausgefüllt. Das von dem dunkelblau emaillierten Überwurf verdeckte Polster wird auf dem Hinterteil des Elefanten abgeschlossen durch eine Reihe großer Diamanten, die in der Mitte unterbrochen wird durch eine bärtige gehörnte silberne Fratzenmaske. Auf dem Überwurf liegt ein durchsichtig rot emailliertes Kissen mit goldenen Borten, Gehängen und Quasten. Das durchsichtig hellgrün emaillierte Zeltdach des Baldachins ist durch goldene Streifen geteilt und dazwischen mit Palmetten gemustert. An den Ecken und in der Mitte des Zeltdaches sind emaillierte Federbüsche angebracht.

Auf dem Kopf der Elefanten sitzt ein Inder mit rot- und blaugemustertem Gewand, dessen Saum auf der Brust mit Diamanten ausgefaßt ist. Er hält einen Stab hoch. Unter ihm hat der hellgrüne Behang des Elefanten fünf angehängte Diamanten in Tropfenform. Der Elefant hat Augen aus Diamanten und goldne Stoßzähne.


Rechts: Die Pyramide der Sonne hat einen dreiseitigen eingeschweiften, an den Ecken abgekanteten goldnen Sockel mit im Viertelkreis vorspringenden Mittelteilen und dunkelblau emaillierten Rücklagen. Diesen sind silberne Planetenzeichen aufgelegt. Den Eckkanten sind in Relief emaillierte Vögel aufgesetzt, den abgerundeten Mitteln verschiedene, teils silberne, teils emaillierte Symbole. Auf diesem Sockel steht über vier Kugeln auf emaillierten Ranken ein eingeschweift verjüngtes Postament, das über einem Gesims mit einer Pyramide endigt. Das Postament hat über einem goldenen Fußrand einen Reifen von Diamanten, den abgeschrägten Kanten sind grün emaillierte Drachen vorgelagert. Den dunkelblau emaillierten Seitenflächen sind im Mittel große Diamanten und dazu in Goldrelief die Sternbilder des Tierkreises aufgesetzt. – Vor dem Fußrand des Sockels steht auf herabhängenden goldenen Schalen in Relief aus Perlmutter geschnitzt je die Halbfigur einer indischen Gottheit, über der vor dem Kranzgesims ein hellblau emaillierter Baldachin sitzt, zu dem grün emaillierte Festons führen, die über den Ecken von grün emaillierten Drachen gehalten werden. Dazwischen sind die dunkelblau emaillierten Flächen der Pyramide mit teils emaillierten Trophäen geschmückt. Die Spitze der Pyramide trägt als Sonne eine runde Perlmutterscheibe von goldenen Strahlen umsäumt. Auf dieser ist in Relief der Sonnenwagen des Apoll über Wolken geschnitzt; die Rückseite ist bedeckt mit einer durchsichtig rot emaillierten, radial schraffierten gewölbten goldenen Scheibe. – In dem Luftraum zwischen Sockel und Postament steht eine silberne Blumenvase. Um sie herum sind auf dem Sockel zwei übereck sich deckende Dreiecke in Relief ausgestochen, um deren Winkel herum die Worte Hygieia (in griechischen Lettern) und Salus (ebenso) angebracht (nach der Beschreibung soll es jedoch ein Pentagramm sein als Signum Salutis), um darauf hinzudeuten, daß die Luft durch die Sonne gereinigt und gesundheitfördernd erhalten wird.