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Stecken geblieben

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Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Stecken geblieben.
Untertitel:
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Herausgeber: Illustrierter Neue Welt-Kalender
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Auer/Hamburg und J.H.W. Dietz/Stuttgart (in Kommission)
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Erscheinungsort: Leipzig
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Stecken geblieben.

Da schlag doch der und jener drein!
Mir fährt’s in alle Glieder!
Man soll nur einmal glücklich sein ―
Gleich holt’s der Teufel wieder!

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Im Winter „walzen“, schlimme G’schicht!

Denn focht ich auch nach Noten,
Zu neuen Sohlen langt‘ es nicht ―
Ich lief „auf deutschem Boden“.

Das halte aus, wer mag und kann,

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Bei tief verschneiten Bahnen!

Erbarmte doch ein guter Mann
Sich meiner „Untertanen“!

Da sprach ein alter Schmied zu mir:
„Na, Freund, mir will es scheinen,

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Als fielen beide Stiefel dir

In Fezen von den Beinen“.

Er war sich jedenfalls bewußt
Aus seinen Jugendjahren,
Wie er die Handwerksburschen-Lust

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Am eignen Leib erfahren.


Er reichte mir die Stiefel dar
Nebst einer alten Blouse:
„Sieh‘ zu! Die Leute sagen zwar,
Ich leb‘ auf großem Fuße.“

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Ich lachte: „Besser als zu klein!

Zu groß? Das wäre heiter!“
Ich schlüpfte kreuzvergnügt hinein
Und trollte dankend weiter.

Der Alte rief: „Behüt‘ dich Gott!“

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Mit einer Rührungsträne;

Es waren freilich ― ohne Spott! ―
Zwei „alte, tücht’ge Kähne“.

Nun zieht der Schnee mir einen aus
Und muß ich weiter wandern,

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Verlier‘ ich bis zum nächsten Haus

Auf jeden Fall den andern.

Na, bis ins Dorf helf‘ ich mir so,
Das werd‘ ich ab dann klopfen;
Dann findet sich wohl etwas Stroh

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Die Stiefel auszustopfen.


Sie sind mir freilich viel zu weit,
Doch sind sie nicht zerrissen;
Wer wandern will, muß jederzeit
Sich auch zu helfen wissen!“

                              Rudolf Lavant.