Stecken geblieben
[6]
Stecken geblieben.
Da schlag doch der und jener drein!
Mir fährt’s in alle Glieder!
Man soll nur einmal glücklich sein ―
Gleich holt’s der Teufel wieder!
Denn focht ich auch nach Noten,
Zu neuen Sohlen langt‘ es nicht ―
Ich lief „auf deutschem Boden“.
Das halte aus, wer mag und kann,
Erbarmte doch ein guter Mann
Sich meiner „Untertanen“!
Da sprach ein alter Schmied zu mir:
„Na, Freund, mir will es scheinen,
In Fezen von den Beinen“.
Er war sich jedenfalls bewußt
Aus seinen Jugendjahren,
Wie er die Handwerksburschen-Lust
Er reichte mir die Stiefel dar
Nebst einer alten Blouse:
„Sieh‘ zu! Die Leute sagen zwar,
Ich leb‘ auf großem Fuße.“
Zu groß? Das wäre heiter!“
Ich schlüpfte kreuzvergnügt hinein
Und trollte dankend weiter.
Der Alte rief: „Behüt‘ dich Gott!“
Es waren freilich ― ohne Spott! ―
Zwei „alte, tücht’ge Kähne“.
Nun zieht der Schnee mir einen aus
Und muß ich weiter wandern,
Auf jeden Fall den andern.
Na, bis ins Dorf helf‘ ich mir so,
Das werd‘ ich ab dann klopfen;
Dann findet sich wohl etwas Stroh
Sie sind mir freilich viel zu weit,
Doch sind sie nicht zerrissen;
Wer wandern will, muß jederzeit
Sich auch zu helfen wissen!“
Rudolf Lavant.