Zum Inhalt springen

Stiller Besuch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Otto Ernst
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Stiller Besuch
Untertitel:
aus: Siebzig Gedichte
S. 53
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: L. Staackmann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[53]
Stiller Besuch.


An einem Tag, da Haus und Halde schwieg,
Lag ich auf meinem Ruhebett und schaute
Verhalt’nen Atems meinem Söhnlein zu,
Das fromm aus Hölzern einen Tempel baute.

5
Am Fenster lag im Abendlicht ein Buch,

Versonnen beugte sich mein Weib darüber;
Im Käfig saß der Vogel auf dem Stock
Und lugte dunklen Aug’s zu ihr hinüber.

Da war’s, daß ich gewußt: das Glück ist da …

10
Ein Atem ist mir übers Herz gegangen …

Die Luft ist hell von einem gold’nen Blick …
Ein duftend Haar liegt weich auf meinen Wangen …

Und flüstern wollt ich: seht, das Glück ist da!
Doch hielt gebunden mich ein ahnend Bangen –

15
Das Vöglein sprang von seinem Stock herab –

Da war der lichte, leise Gast gegangen.