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Thränenregen

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Textdaten
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Autor: Wilhelm Müller
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Titel: Thränenregen
Untertitel:
aus: Die schöne Müllerin, in: Gedichte von Wilhelm Müller. Vollständige kritische Ausgabe.
S. 12-13
Herausgeber: James Taft Hatfield
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1906
Verlag:
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Erscheinungsort: B. Behrs Verlag, Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Vertont von Franz Schubert.
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Bearbeitungsstand
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          [12] Thränenregen.

Wir saßen so traulich beisammen
Im kühlen Erlendach,
Wir schauten so traulich zusammen
Hinab in den rieselnden Bach.

5
     Der Mond war auch gekommen,

Die Sternlein hinterdrein,
Und schauten so traulich zusammen
In den silbernen Spiegel hinein.

     Ich sah nach keinem Monde,

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Nach keinem Sternenschein,

Ich schaute nach ihrem Bilde,
Nach ihren Augen allein.

     Und sahe sie nicken und blicken
Herauf aus dem seligen Bach,

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Die Blümlein am Ufer, die blauen,

Sie nickten und blickten ihr nach.

     Und in den Bach versunken
Der ganze Himmel schien,
Und wollte mich mit hinunter

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In seine Tiefe ziehn.


     Und über den Wolken und Sternen,
Da rieselte munter der Bach,
Und rief mit Singen und Klingen:
Geselle, Geselle, mir nach!

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     [13] Da gingen die Augen mir über,

Da ward es im Spiegel so kraus;
Sie sprach: Es kommt ein Regen,
Ade, ich geh’ nach Haus.