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Todesfeier der im Kampfe fürs Vaterland gefallenen freiwilligen Krieger

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Textdaten
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Autor: Gotthold Friedrich Stäudlin
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Titel: Todesfeier der im Kampfe fürs Vaterland gefallenen freiwilligen Krieger
Untertitel:
aus: Taschenbuch von der Donau. Auf das Jahr 1824, S. 161–163
Herausgeber: Ludwig Neuffer
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1823
Verlag: Stettinische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Ulm
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Quelle: Exemplar der HAAB Weimar auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[161]

Todesfeier

der im Kampfe fürs Vaterland

gefallenen freiwilligen Krieger.

Heil den Helden! Heil euch allen,
Die im Todeskampf gefallen,
Heil und ewig hoher Ruhm!
Wo die tapfern Sparter wallen,

5
Bei Thermopylä gefallen,

Wallt ihr in Elysium.

Jauchzend flog auf Sonnenwegen
Euerm Bruderkuß entgegen
Längst verklärter Helden Geist,

10
Jauchzend in der Strahlenkrone

Des Verdienstes, die Katone,
Jauchzend Hermann, Tell und Kleist!

Unter jubelvollen Psalmen,
Reichten sie die Siegespalmen,

15
Die Heroen jenseits blüh’n,

Und von Pindars goldner Leier
Rauschten euch zur Todtenfeier
Hymnen durch die Himmel hin.

[162]

Göttlich, sang er, ist’s, sein Leben

20
Für das Vaterland zu geben.

Selig, selig ist der Held,
Der erkämpft mit kühnem Muthe,
Der erkauft mit seinem Blute,
Segen für die Enkelwelt!

25
Denn, das Schwerdt in starker Rechte,

Stürztet ihr zum Mordgefechte,
Jungen Löwen gleich, heran!
Trotz dem Donner der Geschütze
Stürmtet ihr zum Felsensitze

30
Tapfrer Feinde keck hinan.


Blutend von des Eisens Spitze, –
Mit des Busens offner Ritze, –
Kämpftet ihr noch Mann für Mann.
Ganze Reihen sanken nieder,

35
Ueber Leichen eurer Brüder

Bracht ihr euch die Siegesbahn.

Darum Heil und Dank euch allen,
Die im Todeskampf gefallen,
Heil und Dank und Gotteslohn!

40
Glorreich habt ihr euch gebettet,

Und das Vaterland gerettet,
Und zerknirscht des Feindes Droh’n.

[163]

Da, wo euer Blut geflossen,
Wird der Frühling schöner sprossen,

45
Werden mild’re Lüfte weh’n.

Süß durchschauert vom Entzücken,
Hohe Gluth in trunknen Blicken,
Wird dort oft ein Wandrer steh’n.

Und, als wie von Himmelshöhen,

50
Wird ihn Kraftgefühl umwehen,

Fühlt er einen Held sich schon.
Dort wird er den Schwur erneuen,
Sich dem Vaterland zu weihen,
Göttlich, wie Timoleon.

55
Unter sanften Wonnezähren

Werden gute Mütter lehren
Zarten Söhnen euern Tod.
Eures Heldensinnes Erben
Werden mit der Loosung sterben:

60
Auf zum Sieg! Mit uns ist Gott!


 G. Fr. Stäudlin.