Unglückliche Kinder

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Titel: Unglückliche Kinder
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aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 647
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[647] Unglückliche Kinder. „Im Deutschen Reiche giebt es ungefähr 5000 blinde Kinder, etwa 10 000 Kinder sind taubstumm und etwa 10 000 sind schwach- oder blödsinnig. Wieviel Jammer und Herzeleid schließen doch diese trockenen Angaben in sich ein! Sie bedeuten ein Meer von Vater- und Mutterthränen und einen Abgrund von Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit, den menschliche Barmherzigkeit nur zum kleinen Theil ausfüllt. Aber die Liebe hört nicht auf. Mit jedem Jahr steigert sie ihre Leistungen und trifft immer neue Veranstaltungen, das Elend dieser unglücklichen Kinder zu lindern und zu mindern.“

Mit diesen beredten Worten beginnt im „Gartenlauben-Kalender“ für 1889 (Verlag von Ernst Keils Nachfolger in Leipzig) ein Artikel über „die Fürsorge für blinde, taubstumme und andere unglückliche Kinder“.

Nicht das Bild des Elends wird in ihm vor unseren Augen entrollt, sondern es werden den Eltern praktische Rathschläge ertheilt, wie sie derartige unglückliche Kinder behandeln sollen. Vor allem aber wird darauf hingewiesen, daß diese nur in bestimmten Erziehungsanstalten sich eine Bildung aneignen können, welche ihnen das Leben erträglich und sie trotz ihrer Gebrechen zu nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft macht. Viele Eltern wissen nicht, daß solche Anstalten vielleicht in ihrer nächsten Nähe bestehen, andere haben ganz verfehlte Ansichten über den Geist, in welchem die Anstalten geleitet werden, und unterlassen so die Unterbringung ihrer Kinder in denselben. In ihrer Unwissenheit begehen sie ein schweres Unrecht an den bedauernswerthen Geschöpfen, und so war es ein gewiß verdienstliches Unternehmen der Redaktion des „Gartenlaube-Kalenders“, nicht nur gegen die Unwissenheit und das Vorurtheil durch ein warmes belehrendes Wort anzukämpfen, sondern all und jedem, der es nöthig hat, zu zeigen, wo er in seiner Nähe eine Erziehungsanstalt für taubstumme, blinde oder schwach- und blödsinnige Kinder finden kann. Die übersichtlich geordnete Zusammenstellung der Anstalten umfaßt nicht allein das Deutsche Reich, sondern auch Oesterreich-Ungarn und die Schweiz.

Möchte die gute Absicht, die mit dem Artikel bezweckt ist, aufs beste erreicht werden! Möchten nicht nur die Eltern der unglücklichen Kinder, sondern auch die gesunder ihn lesen! Viele von ihnen dürften sich dann veranlaßt sehen, auch ihrerseits ein Scherflein beizutragen zu dem großen Werke der Nächstenliebe, welches aus den Zeilen des Artikels uns entgegenleuchtet. Fingerzeige, wie das zu thun ist, findet, wer Mittel und Herz zum Geben hat, in dem Artikel selbst.
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