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Unterm weißen Baume sitzend

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Unterm weißen Baume sitzend
Untertitel:
aus: Neue Gedichte.
Seite 5–6
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Neuer Frühling Nr. 1
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
fertig
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[5]
I.

     Unterm weißen Baume sitzend
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;

5
     Siehst, wie unten ausgestorben

Wald und Flur, wie kahl geschoren; –
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.

     Plötzlich fallen auf dich nieder

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Weiße Flocken, und verdrossen

Meinst du schon mit Schneegestöber
Hab’ der Baum dich übergossen.

[6]
     Doch es ist kein Schneegestöber,

Merkst es bald mit freud’gem Schrecken;

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Duft’ge Frühlingsblüthen sind es,

Die dich necken und bedecken.

     Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maye,
Schnee verwandelt sich in Blüthen,

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Und dein Herz es liebt aufs Neue.