Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs/§.40

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Textdaten
Autor: Johann Christoph Harenberg
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Titel: Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs ...
Untertitel: §.40 - Die Erfahrung muß nichts wiedersprechendes in sich halten.
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Erscheinungsdatum: 1733
Verlag: Johann Christoph Meißner
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Erscheinungsort: Wolfenbüttel
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Quelle: Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums bzw. bei Commons
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§. XL.

[123] Es ist 1) eine ausgemachte Sache, daß diejenige Sache, so an sich unmöglich ist, oder auch in gewissen und bestimmten Fällen keinen Platz finden kan, durch die Erfahrung nicht empfunden werde. Zum Exempel: Es ist unmöglich, daß ein Cörper zugleich im Grabe liege, und zu gleicher Zeit herumgehe. Es ist unmöglich, daß eine abgeschiedene Seele, so zum Himmel [124] oder zum bestimmten Orte der Marter gegangen, annoch auf Erden herumgehe und Bluht sauge. Es schickt sich zu der gewöhnlichen Art der Begebenheiten auf den Erdboden nicht, daß der Satan zu seinem Vergnügen frisches und flüßiges Bluht in den todten Cörpern erhalte. Denn er heist ein unreiner und unsauberer Geist, der wegen dieser Benennung mehr Freude an der Fäulnis und dem Wuste, als an der Unverweslichkeit und Erhaltung der Cörper, hat. Wir sehen auch nicht, daß das Bluht der Pferde und anderer Thiere, wenn sie abgestochen werden, von der Stätte weggeholet werde. Wenn der Satan wegen der nöhtigen Abkühlung erst auf angesteckte Servische Cörper warten sollte, würde er mit seinen feurigen Gesellen längst crepirt seyn. Vielleicht ist dieses dem Herrn Prediger zu Hildesheim (d)[1] in den Sinn gekommen, der die Gemeine beredet, als ob alle Teufel mit den Schweinen [125] der Gergesener[2] ersoffen wären. Der Uhrsprung der Meynung, daß die bösen Geister die Ausdüftungen des Bluhts lieben, haben wir oben schon beygebracht, und, weil derselbe erdichtet ist, fällt dasjenige auch weg, was darauf gebauet ist.


  1. (d) Dieser wollte auch beweisen, daß die Evangelische Priesters Sünden vergeben könnten, und zwar also: In Amsterdam, sprach er, wohnte ein Seiffensieder, der seine Seife allein hoch achtete, und über seine Hausthür schreiben lies:

    Alexander der große Held,
    Hier ist die schönste Seiffe von der Welt.

    Sein Nachbar, so von gleicher Handthierung war, konnte dieses nicht ertragen, und ließ über seine Thür setzen:

    Behüte GOtt in Gnaden,
    Hier wird gute Seife gesaden.

    Der Seifensieder, so dieses aus der Predigt hörte, schickte einen Wurm-Schneider an den Herrn Magister.

  2. [WS: Gerasener, siehe] Lukas 8, 26–37