Veteranen des Maschinenbaus

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Autor: Bw.
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Titel: Veteranen des Maschinenbaus
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 868 d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[868 d] Veteranen des Maschinenbaus. Die älteste englische Dampfmaschine, und damit wohl überhaupt die älteste noch existierende, wurde im Jahre 1898 von der Birmingham-Gesellschaft, für welche sie volle 120 Jahre gearbeitet hatte, außer Dienst gestellt und wird seitdem von ihren Eigentümern als technische Reliquie aufbewahrt. Sie war von der ältesten Dampfmaschinenfabrik, Watt und Boulton in Soho, im Jahre 1777 für die genannte Gesellschaft geliefert, um die obere Haltung eines Schiiffahrtskanals bei Smethwick mit Wasser zu füllen. Sie hatte einen aufrechtstehenden Cylinder von 2½ m Höhe und 80 cm Durchmesser und gehörte dem System der sogenannten atmosphärischen Maschinen an. Ihr Kolben wurde, während sich der Cylinder mit spannungslosem Dampf füllte, durch das Gewicht des Pumpengestänges gehoben und dann nach dem Einspritzen von Wasser durch den atmosphärischen Luftdruck wieder hinabgepreßt, wobei die Pumparbeit sich vollzog. Die Konstruktion war einfach genug, ein hölzerner Balancier, an dessen einem Ende das Pumpengestänge, am anderen der Dampfkolben durch Ketten aufgehängt war, das wär alles.

Auch Deutschland besitzt noch einige Dampfmaschinen ehrwürdigen Alters, die älteste wohl, die 1897 ihr hundertjähriges Jubiläum feierte, in den Salzwerken zu Königsborn im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Maschine ist zwar 1867 umgebaut, doch arbeitet sie noch heute mit dem alten Cylinder, der ersten Kondensation und Steuerung. Sie hebt vermittels 5 an den Balancier gehängten Pumpen die Salzsoole auf das Gradierwerk und steht in einem altertümlichen, mehr einer Kirche als einem Maschinenhaus ähnelnden Bau.
Bw.