Von der ewigen Verdammnis
[215] Von der ewigen Verdammnis
Barlaam erzählt, wie der Sünder ihm vorkommt wie ein Mensch, der, während er sich vor einem Eichhorn fürchtet, in einen Abgrund stürzt. Wie er aber im Fallen ist, packt er mit den Händen einen Strauch, der aus der Tiefe emporragt, und indem er hinunterschaut, erblickt er am Fuße des Baumes einen scheußlichen Brunnen und einen schrecklichen Drachen, der sich um den Baum schlingt und mit offnem Rachen auf seinen Fall lauert. Da aber zwei Mäuse, von denen die eine weiß ist, die andre schwarz ist, den Baum ohne Aufhören an seiner Wurzel benagen, fühlt er ihn schwanken, und vier weiße Vipern, welche an dem Vorsprunge, wo er seinen Fuß fest eingestemmt hatte, hervorkamen, verpesteten die ganze Grube mit ihrem tödlichen Atem. Da hob er die Augen auf und erblickte einen Honigstrom, der aus den Ästen des Baumes hervorquoll, vergaß die Gefahr, welche ihn auf allen Seiten umgab, und gab sich ganz dem süßen Getränk hin. Wie ihm aber einer seiner Freunde eine Leiter hinhielt, um sich herauszuhelfen, verschob er es, von der Süßigkeit des Honigs verlockt, und stürzte, indem der Baum umfiel, in den Rachen des Drachen, der ihn, auf den Boden des Brunnens hinabsteigend, verzehrte. Und also starb er eines jämmerlichen Todes.