Zum Inhalt springen

Vor dem Städtchen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Vor dem Städtchen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 201, 208
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[201]

Vor dem Städtchen.
Nach dem Oelgemälde von V. Weißhaupt.

[208] Vor dem Städtchen. (Mit Illustration S. 201.) Es ist ein Bild heiterer Ruhe und süßen Friedens, ein anmuthiges Feierabendbild, das V. Weishaupt uns vorführt. Der Abend ist hereingebrochen, ein klarer, milder Spätsommerabend; der Bursche, welcher die von der Arbeit heimkehrenden Zugstiere vor sich hertreibt, begrüßt mit fröhlichem Zuruf und lebhafter Geberde die Magd, die ohne Zügel und Sattel fest auf dem breiten Rücken ihres Pferdes sitzt. Die beiden Dirnen am Ufer sind noch beschäftigt, Wäsche zu spülen, aber ihr frohes Geplauder macht ihnen die Arbeit zur Unterhaltung. Selbst der alte trotzige Thurm, der sich aus der Häuserfront so drohend hervorschiebt, stört nicht den friedlichen Eindruck der Scene; denn ob er vor Jahrhunderten der Vertheidigung gegen anstürmende Feinde diente oder ob er mit seinen feuchten Verließen an eine Zeit grausamer und willkürlicher Rechtspflege erinnert, diese Tage liegen für ihn und für das Städtchen weit zurück in der Vergangenheit. Wie ein alter, längst ausgedienter Veteran blickt er auf die neue Generation heiterer und genügsamer, bei der Arbeit fröhlicher Menschen, die ihre Häuser an sein bemoostes Gestein angebaut haben.