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Vorm Brunnen in Wimpfen (Reisebriefe)

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Vorm Brunnen in Wimpfen
Untertitel:
aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 63
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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VORM BRUNNEN IN WIMPFEN


Du bist kein du,
Wasser. – Hättest nicht Ruh,
Mich auszuhören.
Ihr fließet immerzu

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Und immer weiter und möglichst weit.


Wie euch der Brunnen aus eisernen Röhren
In den heißen Althäuserplatz speit,
Erdengeläutert und ausgekühlt;
Da ihr alte und neue Zeit

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Und den Himmel abkonterfeit, –


Siehet mein durstiges Staunen
In euch doch immerzu andre.
Immer wieder mit über den Rand gespült,
Fängt es aus eurem Raunen

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Nur eines auf: Wandre!


Von euch möcht ich trinken.

Ihr würdet lau, wenn ihr stehen bliebt,
Ihr würdet trüb. Ihr würdet verweilend
Faulen und stinken.

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Was kümmert’s euch, daß ein Mensch euch liebt.

Dauernd zerteilt euch selber enteilend,
Seid ihr getrieben ein treibendes
Ganzes, rein Bleibendes.