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Was ist der Krieg?

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Textdaten
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Autor: A. V.
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Titel: Was ist der Krieg?
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 186
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[186]

 Was ist der Krieg?

Der Krieg ist eine schlimme Lage,
In welche die Gewalt uns preßt;
Der Krieg ist die bescheidne Frage,
Was sich ein Volk wohl bieten läßt.

5
Er ist ein teuflischer Berather,

Der Böses will und Böses schafft;
Ein unnatürlich schlechter Vater,
Schwächt er der eignen Kinder Kraft.

Der Krieg ist nichts, als ein Verschwender,

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Deß Luxus Niemand kommt zu gut;

Ein Jammer-, Noth-, und Sorgenspender
Aus Dünkel oder Uebermuth.

Ein Handel ist’s, bei dem der Krämer
Im Leben keine Seide spinnt;

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Ein Lotto, wo der Unternehmer,

Sowie der Spieler nichts gewinnt.

Ein Buch, das uns mit jedem Blatte
Nur roher, schlechter, dümmer macht;
Ein Landtag, wo bei der Debatte

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Die Leidenschaft als Präses wacht.


Ein Arzt ist’s, der, statt zu curiren,
Nur immer tiefre Wunden schlägt;
Ein Richter, der beim Processiren
Den Preis als Raub von dannen trägt.

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Ein Licht, das selbst in finstern Zeiten

Auch nicht den kleinsten Raum erhellt;
Ein falscher Freund, der, irr’ zu leiten,
Sich Volk und Fürsten zugesellt.
 A. V.