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Wenn die Muse küßt …!

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Wenn die Muse küßt …!
Untertitel:
aus: Die Weltbühne. Jahrgang 16, Nummer 42, Seite 436
Herausgeber: Siegfried Jacobsohn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 1920
Verlag: Verlag der Weltbühne
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978. Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Wenn die Muse küßt …! von Theobald Tiger


Daß du mich nicht erhörst, o Ernestine,
das macht, daß meine Dichtkunst stockt.
Apollo mit der Versturbine
kommt nicht mehr angesockt.

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Woraus entsteigen unsre Prachtsonette?

Das Drama, wo ekstatisch stelzt?
Dem Tintenfaß? O Mädchen, dette
die Neese ins Gesicht behältst!

Des Dichters Aug, in schönem Wahnsinn rollend,

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blickt schwärmerisch auf das, was rund.

Couplet, flieg auf! Er kann nur: wollend
und auf die Damens furibund.

Heut Abend ... Und die Schreibmaschine klappert
Das edle Maß der alten Poesie

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fließt her von Weimar, bis es überschwappert ...

Im Hintergrund sitzt sie.

Der Morgen schwiemelt. Müde, an den Wänden,
kraucht Theobald – wer weiß, woher – ins Zelt
Jetzt hat die keusche Leserin in Händen,

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was er vor jener Nachtschlacht hergestellt.


Du Liebe! Löse dich und tu den Rock aus!
Auf deinen Schultern ruht es voll und ganz:
Gibst du dich mir, dann steh ich einst im Brockhaus
     Schalmei bis Tigerschwanz.