Wie du mir, so ich dir (Erk)
Langsam. | Mündlich aus dem Odenwald. (Neunkircher-Höhe.) |
aber jetzt ist Alles aus,
weil du mich so sehr veracht
und meine Treuheit nur auslachst.
das ist aber weit gefehlt:
Wer du bist, der bin auch ich,
wer mich veracht, den veracht auch ich.
wenn schon Andre drinnen gehn,
brechen mir die Röslein ab,
daran ich meine Freude hab?
wie die Blumen auf dem Feld:
kommt ein Reiflein bei der Nacht
und nimmt den Blümchen ihre Pracht,
(Vielfach mündlich, aus dem Odenwald, aus Schlesien, Thüringen und dem Brandenburgischen. Vgl. auch L. Erk, „Die deutschen Volkslieder.“ B. I, H. 4, S. 8, Nr. 5.)
1. Jetzt ists Zeit, hab lang geschwiegen, weil du bist so hoch gestiegen ganz aus deiner eignen Macht und hast mein Treu so wenig geacht. (fl. Bl. um 1786.) – 1a. Geh nur hin mit deim Verlangen, thu dich an ein Andern hangen! Mein Herz steht nicht mehr zu dir, weil dus untreu meinst mit mir. (1788.) – 2, 1. Geh nur hin mit deim Stolzieren, du sollst mich nicht mehr vexieren. Wer du bist, etc. (1786.) – 3. Vgl. Wunderhorn. II, 32. (Neuste Aufl. II, 33.) – 4, 4. und raubt dem Blümchen seine Kraft. (Vgl. Liederhort. S. 295. Str. 4.) – 4a. Was du hast von mir vernommen, – ich sag dirs frei ins Gesicht – war aus treuem Herzen kommen: ach drum vergeß ichs ewig nicht! (Odenwald.) – 5. Gift und Gall hab ich getrunken, ist mir tief ins Herz gesunken, daß ich fast kein Leben mehr hab: ich muß eilen in das Grab. (1786.) – (So die gewöhnliche Schlußstrophe. Vgl. auch Hoffmann v. F. „Schlesische Volkslieder.“ S. 107, Nr. 82. – u. S. 106, Nr. 79.)