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Wie ein Schneider von Einer Elle Tuch fünf Viertel gestohlen hat

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Textdaten
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Autor: Ernst Meier
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Titel: Wie ein Schneider von Einer Elle Tuch fünf Viertel gestohlen hat
Untertitel:
aus: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, S. 164-165
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: C. P. Scheitlin
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[164]
47. Wie ein Schneider von Einer Elle Tuch fünf Viertel gestohlen hat.

Diese Geschichte scheint zwar lügenhaft und ganz unglaublich, ist aber doch wahr. – Da ist einmal frühmorgens ein Schneider zum Ausnähen in ein Haus gekommen, und als er in’s Zimmer getreten und noch Niemand da gewesen ist, hat er die Elle Tuch, welche die Hausfrau ihm zurecht gelegt hatte, genommen und in seinen Sack gesteckt und nach Haus gebracht; dann ist er wieder gekommen und hat die Frau gefragt: „was soll ich nähen?“ Hat die Frau ihm geantwortet: „ich hab’s schon hergerichtet!“ und sucht und sucht und sieht am Ende, daß kein Tuch mehr da ist. „Ach Du lieber Gott!“ hat sie da ausgerufen, „das Tuch ist fort! ach saget doch, saget doch nur meinem Hansen [165] nichts davon, meinem Mann, sonst schlägt er mich zu Tod!“ „Seid nur ruhig, Frau!“ hat der Schneider da gesagt; „ich hab grad eine Elle Tuch zu Haus, die will ich holen.“ Da hat er die Elle wiedergebracht und der Frau heimlich verkauft, und hat dann ihrem Mann eine Weste daraus geschnitten, hat aber nur drei Viertel Ellen dazu gebraucht und das vierte Viertel wieder in seinen Sack geschoben, also, daß er in Wahrheit von einer einzigen Elle Tuch fünf Viertel Elle gestohlen hatte; und der Hans merkte nichts davon.

Anmerkung des Herausgebers

[310] 47. Wie ein Schneider von Einer Elle Tuch fünf Viertel gestohlen. Mündlich aus Dußlingen.