Wiesbaden (Rheinische Blätter 14. August 1819)

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Titel: Rheinische Blätter 14. August 1819
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Entstehungsdatum: 1819
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Verlag: Rheinische Blätter
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Erscheinungsort: Wiesbaden
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Quelle: Google, MDZ München
Kurzbeschreibung: Hep-Hep-Krawalle in Wiesbaden
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Deutschland

Wiesbaden, den 12. August. Die Auftritte in Würzburg haben Nachahmung gefunden, und das von den Juden so gefürchtete Hep! Hep! geht durch die Gauen Deutschlands von Mund zu Mund und weckt den nur schlummernden Haß des Pöbels gegen die Israeliten. Auch diese Vorgänge mögen zeigen, wie unerwartet Unruhen entstehen, und sich auf eine kaum begreifliche Weise verbreiten können. Sie sind, wird man sagen, von keiner Bedeutung, und es lohnt sich der Mühe nicht, so viel Wesens über eine Erbärmlichkeit zu machen. Diese Trostgründe werden uns nun schon seit Jahren zugesprochen, und wie eine That verübt wird, welche die öffentliche Ruhe stört, und die persönliche Sicherheit gefährdet, ruft man uns zu: Was schreiet ihr denn über das zufällige Ereigniß, das keine bedeutende Folgen haben kann? Wozu der gewaltige Feuerlärm, wenn es in einer Strohhütte brennt? Wir aber fragen, warum solche Vorfälle unbedeutend seyen? Doch ohne Zweifel nur, weil man noch stark genug ist, den weiteren Folgen vorzubeugen. Soll man vielleicht schweigen und sich ruhig verhalten, bis die Ereignisse bedeutend, das heißt mächtiger, als das bestehende Gesetz und die bestehende Gewalt geworden sind? Was wir seit Jahren gesehen, ist an sich nicht wichtig, aber als Symptom eines Zustandes, den nur Wenige erkennen, als Vorzeichen einer Zukunft, die nur Wenige ahnen, von größter Wichtigkeit. Wir wollen keineswegs, wie Manche gern glauben machen möchten, die Regierung zur Ausübung von Gewaltstreichen, zur Anwendung von Gewaltmasregeln aufmuntern, auch wissen wir sehr gut, und haben es auch oft genug gesagt, daß dadurch dem Uebel nicht begegnet, daß es nur verschlimmert und beschleunigt würde. Was uns retten kann, und allein retten kann, ist ein gesetzmäßiger Zustand und strenge Gerechtigkeit.