Wohl gespeist zu haben!
Was sich ziemt, und was sich schickt,
Thut der Sänger gerne.
Nichts, was Sitt’ und Leben schmückt,
Stehet ihm zu ferne.
Bringet er den alten Gruß:
Wohl gespeist zu haben!
Alles Ding sein Ende hat,
Auch die frohsten Schmäuse;
Auch der besten Speise.
Dennoch, welch ein schönes Ziel!
Welch ein seliges Gefühl:
Wohl gespeist zu haben.
In die Schüssel guckte,
Wer in Gier und Übermaß
Tafelfreuden schluckte,
Steif, an Leib und Seele schwer,
Wohl gespeist zu haben!
Um zu schnarchen, nieder;
Für ihn war kein Sänger-Chor,
Und nach seinem finstern Traum’
Rühmt er sich wohl selber kaum,
Wohl gespeist zu haben.
Schlimmer dran ist er ja fast,
Der als Tischgenoß und Gast
Bleibt im Magenzweifel,
Und doch an des Mahles Schluß
Hungrig höflich wünschen muß:
Wer ein ächter Schmauser ist,
Der bei Tafelfreuden
Nicht sein eignes Heil vergißt,
Und die Hunger leiden;
Wünschet er der ganzen Welt:
Wohl gespeist zu haben!
Was er dazu wirken kann,
Thut er ohne Säumen;
Heiter und in frommer Lust
Geht er heim, sich froh bewußt,
Wohl gespeist zu haben:
Er nur weiß zu leben;
Ihm nur glüht der Himmelsgeist
Im Genuß der Reben.
Einst, entrückt dem Erdensturm,
Wohl gespeist zu haben.