Wollen Sie ihr nicht vorgestellt seyn?
„Wollen Sie ihr nicht vorgestellt seyn?“
Flüsterte mir die Herzogin. –
„Bei Leibe nicht, ich müßt’ ein Held seyn,
Ihr Anblick schon wirrt mir den Sinn.“
Es ahnet mir, in ihrer Näh’
Beginnt für mich ein neues Leben,
Mit neuer Lust, mit neuem Weh.
Es hält wie Angst mich von ihr ferne,
Wie meines Schicksals wilde Sterne
Erscheinen diese Augen mir.
Dahinter schon der künft’ge Blitz,
Bis in der Seele tiefsten Sitz.
Der Mund ist fromm. Doch mit Entsetzen
Unter den Rosen seh’ ich schon
Die Schlangen, die mich einst verletzen
Die Sehnsucht treibt. – Ich muß mich näh’ren
Dem holden, unheilschwangern Ort –
Schon kann ich ihre Stimme hören –
Klingende Flamme ist ihr Wort.
Der Sängerin, die eben sang?“
Stotternd antworte ich der Dame:
„Hab’ nichts gehört von dem Gesang.“