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Wunsch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Theodor Fontane
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Titel: Wunsch
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 24–25
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1851
Verlag: Carl Reimarus’ Verlag. W. Ernst.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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[24]
Wunsch.


Ich wollte, daß in Sturmesnacht
     Die Mutter mich zur Welt gebracht,
Daß auf das Blitzen rings umher
     Mein erster Blick gefallen wär’.

5
Ich wollte, daß sie nackt und bloß

     Gebettet mich in Laub und Moos,
Daß Sturm und Donner um die Wett’
     Mein Wiegenlied gesungen hätt’.

[25]
Ich wollte, daß der Hirsch im Tann
10
     Mein Spielgenoß als Knabe dann,

Daß, über mir, der Sterne Heer
     Die Bibel mein gewesen wär’.

Das Auge hell, im Arme Mark,
     Frisch wie der Quell, wie Eichen stark,

15
So wär’ ich in das Leben dann

     Getreten als ein ganzer Mann.

Im Busen lebte mir die Kraft,
     Die Thaten statt der Lieder schafft,
Nicht länger säß der gute Will’

20
     Im Winkel drinnen, fromm und still.


O wär’ ich stark! nah ist der Streit,
     Und ganze Männer heischt die Zeit; –
Ich wollte, daß in Sturmesnacht
     Die Mutter mich zur Welt gebracht.