Zaide, Gomatzarie, andere Textfassung
Bis zum Jahr 1957 wurde eine andere Textversion der Zaïde verwendet. Es handelte sich um eine Bearbeitung von Anton Rudolph (Verlag Breitkopf & Härtel).
Vor allem der Text der Arie des Gomatz „Rase Schicksal, wüte immer“ erfuhr in dieser Textvariante als „Ja, nun laß das Schicksal wüten“ eine deutliche Niveauverbesserung.
Einige handelnde Personen hatten dort übrigens auch andere Namen: Gomatz z. B. hieß Alonso…
Hier also der bearbeitete Text der oben genannten Arie des Alonso:
[11] Ja, nun laß das Schicksal wüten
Ja, nun laß das Schicksal wüten,
Laß die Hölle Unheil brüten!
Du hast alles mir erhellt,
Golden strahlet mir die Welt!
Meinen Mut gabst du zurück,
Dir dank’ ich das große Glück!
Laß mich knien zu deinen Füßen;
Laß mir diesen Augenblick,
Denn du wandtest mein Geschick!
Liebste, Schönste!
Ja, nun laß das Schicksal wüten,
Golden strahlet mir die Welt!
Für dich kämpf’ ich, voller Mut, voll Kraft,
Erlöse uns aus schwerer Haft!
Freude soll den Weg dir schmücken,
Jubel füllen hell dein Herz,
Heut’ soll enden aller Schmerz!
Anmerkungen (Wikisource)
(zum Vergleich die Schachtner – Version dieser Gomatzarie (= Arie Nr.4) im Libretto)
In dieser Textversion entstand im Mozartjahr 1956 eine Zaïde-Rundfunkfassung des früheren SDR (= Süddeutscher Rundfunk) unter der musikalischen Leitung von Alfons Rischner mit prominenten Vokalsolisten, wie dem noch jungen Fritz Wunderlich, Maria Stader, Horst Günter, Petre Munteanu u.a.
Diese historische Aufnahme der Zaide ist 2007 neu auf CD herausgebracht worden (OPERA D’ORO).