Zedler:Achalm

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Band: 1 (1732), Spalte: 312. (Scan)

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Achalm, oder hohen Achalm, Achelen, ist ein Berg-Schloß und uralte Grafschafft in Schwaben, so oberhalb der Stadt Reütlingen, und eine starcke Meile von Tübingen lieget; man hat zu solchem von der Stadt Reütlingen auf den Berg hinauf drey viertel Stunden zu steigen.

Von dem Ursprung der Graffen dieses Namens findet man nichts gewisses; Jedoch soll Leopold, Graf zu Achalm, vor Caroli M. Zeiten schon gelebet haben, und in der Schlacht, welche Carolus Martellus an. 727. wieder die Bayern zwischen Ingolstadt und Pfaffenhofen befochten, geblieben seyn.

Es waren 2 mächtige Grafen, Eginus und Rudolph um das Jahr 1036., davon Eginus, nachdem er sehr tapfere Kriegs-Dienste gethan, den Berg Achalm, welcher von dem vorübergehenden Flusse Achalmin den Namen bekommen, kauffte, und auf demselbigen er ein Schloß gleiches Namens zu bauen anfing, nach seinem Tode aber brachte selbigen sein Bruder Rudolph vollends zu Ende, und pflantzete den Stamm durch seine 7 Söhne fort.

An. 1089. stiffteten 2 Brüder, Luithold und Cuno, Grafen zu Achalm, das berühmte Benedictiner-Closter Zweyfalten; Graf Albertus II. von Achalm, richtete an. 1274. ein Bündniß mit den Grafen von Montfort, Helffenstein und Tockenburg, wie auch Eberharten zu Würtenberg, und mit andern mehr wider den Kayser Rudolphum I. auf, es war aber dabey auf seine eigene Person angesehen.

Allein dieses Bündniß hatte nicht lange bestand, dann sie musten gar bald von ihrer Widerspenstigkeit ablassen, und den Kayser um Gnade bitten.

Albertus III. war der letzte seines Stammes und starb an. 1387. Die Grafschafft aber hat schon lange zuvor dem Hause Oesterreich gehöret, dieweil sie von Hertzog Albrecht und Leopolden von Oestereich, Gebrüdern, an. 1370 an die von Riedersheim Pfandsweise versetzet, von diesen aber wieder an Würtenberg dem damaligen Hertzoge Eberhardo III. gegen dem Pfand-Schilling übergeben worden. Es suchte auch Oestereich in dem 30 Jährigen Kriege seine Praetension wieder hervor, und verlangte diese Grafschafft ohne Ersetzung des Pfand-Schillings wieder; vermöge des Westphälischen Frieden-Schlusses aber blieb Würtenberg bey deren Besitz; Oesterreich hingegen behielt sich dennoch sein Recht vor.

Crus. Annal. Munster. Cosmogr. V. Bruschius Monast. Hedionis Chron. P. IV. Imhof. N. P. IV. Lucae Grafen-Saal p. 818. Obrecht. ad I. P. Sueder. Praet.