Zedler:Angor

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Angori

Band: 2 (1732), Spalte: 296–297. (Scan)

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Angor, άγωνία, άδημονία, ist die Zusammen- und Zurückziehung der natürlichen Wärme in den Mittel-Punct, das Hertze, worauf Hertz-Weh, Hertz-Klopffen und Traurigkeit folget; Wenn sich dieser Zufall im Anfange bey hitzigen, bösen Fiebern einstellet, ist es ein sehr schlimmes Kennzeichen. Gal. com. 1. de hum. & com. 2. in lib. 1. Epid. t. 75. de diff. puls. IV. 3.

Sonst heist es auch im Lateinischen Compressio, frantzösisch Serrement, teutsch Angst. Darunter in natürlicher Bedeutung verstanden wird, Beklemmung, Bedruckung des Hertzens. Also sagt man Angst zum Hertzen, oder Hertzens-Angst vor Beklemmung der [297] Brust und des Hertzens. In sittlicher Bedeutung heist es, schwere Traurigkeit mit Furcht verbunden, über einem nächst instehenden oder schon gegenwärtigen Uebel, dem vorzukommen oder zu entgehen, man wenig oder gar keine Möglichkeit siehet.