Zum Inhalt springen

Zedler:Ehebrecherey

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Ehebrecher sind sie allesamt

Nächster>>>

Ehebrecherin verschlinget, und wischet ihr Maul

Band: 8 (1734), Spalte: 339–340. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|8|Ehebrecherey|339|340}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Ehebrecherey|Ehebrecherey|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1734)}}


Ehebrecherey, Hos. 2, 2. heisset sie ihre Ehebrecherey von ihren Brüsten wegthun. Der Prophet Hoseas lebte zu einer solchen Zeit, da das Volck GOttes von dem HErrn seinem GOtt abfiel, und fremden Göttern nachhurete; wie denn die Abgötterey in H. Schrifft offtmahls mit der Hurerey verglichen wird, z. E. Jer. 13, 27. Es. 57, 5. etc. es waren aber doch noch einige unter ihnen, welche gleich denen, die zu Eliä Zeiten ihre Knie für Baal nicht gebeuget, zum Theil aber sich wieder bekehret hatten zu dem HErrn ihrem GOtt; zu diesen saget GOtt, sie sollen ihre Mutter, die abgöttische Israelitische Kirche straffen, ihr die Abgötterey verweisen, und sie heissen ihre Ehebrecherey von ihren Brüsten wegthun. Vor Zeiten war es so wohl unter denen Griechen als Römern gebräuchlich, daß man vornehmer u. lieber Leute Bildnisse auf göldene Schau-Pfennige gepräget, [340] und auf der Brust getragen; welches absonderlich von verliebten Personen geschehen, die ihrer Liebhaber Bildnisse auf der Brust zu tragen pflegen; und das haben auch gethan, wie Augustinus und Chrysostomus bezeugen, die Abgötter, daß sie die Bilder ihrer Götzen auf göldenen Pfennigen, ja auch wohl in göldenen Capseln auf der Brust, und die Weibes-Bilder zwischen ihren Brüsten getragen haben, damit iederman hat sehen können, was für einem GOtt sie dienten. Dergleichen geschahe nun auch zu Zeiten Hoseä von denen abgöttischen Israeliten, welches aber denen heiligen Augen GOttes zu sehen ein Greuel war; dahero will er, daß wie sie insgemein alle Abgötterey sollen flühen, und alles abgöttische Wesen abschaffen, also sollen sie auch von ihrem Halse wegreisen solche Götzen-Bilder, und sie wegschmeissen, denn sie sind dem HErrn ein Greuel. Weihenm. Fest-Pos. p. 649. seq.