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Zedler:Grosse Raa oder grosse Ree

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Grosse Ree

Band: 11 (1735), Spalte: 1053. (Scan)

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Literatur
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Grosse Raa oder grosse Ree, ist ein langes rundes und starckes Holtz, welches an beyden Enden etwas spitzig zugehet, und qver an dem grossen Mast angehangen wird, um das grosse Segel oder Schonfahr-Segel zu tragen. Es ist hierbey verschiedenes zu bemerken: Erstlich befindet sich recht in der Mitten derselben, und zwar nach forne zu, zwey höltzerne Klampen, zwischen welche der Gyn-Blocks-Stop zu liegen kommt. Weiter ist an dem mittlern Theile nach unten zu, eine ungefähr 12. biß 15. Fuß lange Leiste angeschlagen, mit viereckigten Löchern, jedes 1 oder 11/2 Zoll von einander, woran das Schonfahr-Segel in der Mitte feste gemacht wird, welche Leiste alsdenn bey denen Schiffleuten ein Kamm heisset. Ferner sind an denen Enden, und zwar an ieglichen zwey doppelt runde Boegels, (welche aber nicht gantz zusammen reichen, sondern ungefähr 11/2 Zoll von einander stehen) befindlich, so daß die eine Runde an die Raa befestiget, die andere aber hinterwärts abstehet, unter welchen Boegels einer gantz nach dem Nock oder Ende der Raa zu, der andere hingegen 5. oder 6. Fuß besser hineinwärts feste gemacht, der zu denen Lee-Segels-Spieren dienlich ist, welche in diesen Boegel ein- und ausgeschoben werden können, wenn man sie brauchen will oder nicht. Ueber dieses sind an dem obern Theile durch die gantze Raa eiserne Ringe etwa einen Faden weit von einander geschlagen und Seysing darein gebunden, womit das Segel, wenn man es einnimmt, befestiget wird. Das aufhissen oder Aufzischen und Niederlassen der grossen Raa geschiehet vermittelst der grossen Reep und Cardeel, und wird öffters nach des Wetters Beschaffenheit eine ziemliche Mannschafft dazu erfodert. Mit denen grossen Toppenants wird die Raa regiret; und mit denen grossen Brassen nach dem Winde angehalten und abgeführet, wie diese besondere Titel ein mehreres melden.