Zum Inhalt springen

Zedler:Luchin, oder Luchinus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Luchi (Albert)

Nächster>>>

Luchinus, oder Luquino

Band: 18 (1738), Spalte: 688–689. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|18|Luchin, oder Luchinus|688|689}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Luchin, oder Luchinus|Luchin, oder Luchinus|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1738)}}



Luchin, oder Luchinus, Fürst von Mayland, ein Sohn des Azzo oder Actii Fürstens von Mayland, dem er 1339. in der Regierung folgte. Er hatte eine sehr schöne aber unkeusche Gemahlin, mit Nahmen Isabella, welche sich von ihres Gemahls Vetter beschlaffen ließ, und unterschiedene Kinder zur Welt brachte. Dieses würde dennoch so offenbahr nicht geworden seyn, wofern sie nicht einsmahls, da Galetius verbannt war, auf ihr Ersuchen von ihrem Gemahl die Erlaubniß erhalten, dem Fest der Himmelfarth Christi zu Venedig, welches allda mit sonderbarer Pracht und Ceremonien gefeyret wird, beyzuwohnen, und darauf mit einigen der vornehmsten Frauen aus Mayland, auf artigen Fahr-Zeugen den Po hinab gefahren, da sie sich denn unterwegens von ihren Liebhabern gebrauchen liessen. Dieses konte nicht verborgen bleiben, und die wollüstige Fürstin, welche an dem Wesen ihres Gemahls wohl merckte, daß er etwas hiervon gehöret haben müste, beschloß, ihm vorzukommen, und gab ihn ein langsames Gifft ein, woran er an einer 9. Jährigen Regierung sterben muste. Ohngefehr 1. Jahr vor seinen Tode brachte er eine [689] Armee auf die Beine, dem Grafen Amadäus in Savoyen einige Städte in Piemont zu entreissen, vielleicht aus der Ursache, weil dieser Graf seine beyden Vettern Galeatius und Barnabas die von Luchin vertrieben worden, als Flüchtlinge in Schutz genommen, und vor deren Auferziehung er eine sonderbahre Sorge getragen hatte; Allein er starb, ehe solches geschahe.