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Zedler:Mühlfeld

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Mühlfurth

Band: 22 (1739), Spalte: 165–166. (Scan)

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Mühlfeld, ein ziemliches Dorff unter Hermannsfeld gelegen, und zur immediaten Frey-Fränckischen Ritterschafft, Orts Rhön und Werra gehörig. Es haben sonst die Herren von Bibra ihren Rittersitz bey die 300 Jahr allda gehabt, und vor denenselben mag es denen Herren von Cherstein zuständig gewesen seyn, wie dann in der Kirche neben der Cantzel noch ein alter Stein die Grabschrifft des 1480 verstorbenen Hermanns von Chersteins aufweiset. Heutiges Tages aber besitzen dasselbe die Herren von Woltzogen samt dem Jure so wohl Episcopali als auch Patronatus. Vor der Reformation hat es nebst seinem Fllial Eussenhausen in Kirchen-Sachen nach Mellerstadt gehöret; nach der Reformation aber suchte die Herrschafft Henneberg ihr alles Recht darauf hervor, und zog es an sich; endlich ist dasselbe 1687 durch Vergleich an den Ritter-Hauptmann Georg Cstph. Beron von Bibra gekommen, und von diesem 1717 an den Freyherrn von Woltzogen gegen Erlegung einer gewissen Summe Geldes gäntzlich überlassen worden. Die Pfarrherren, welche seit der Reformation bis ietzo daselbst im Ministerio gestangen, stehen folgender massen verzeichnet:

1) Paul Krauß, welcher zu Wittenberg studiret, und 1548 zu Coburg ist ordiniret worden.
2) Niclas Heiden, welcher in einem Schreiben an Thomas Schaller 1583 den 19 Junii datiret, meldet, er selbst sey ein Podagricus, und habe einen Hirten, Andreas genannt, welcher grosse Anfechtungen vom Satan leide.
3) Andreas Mergilet 1589.
4) M. Joachim Zehner.
5) Esaias Knacker, war 1576 Pfarrer zu Saltz, dann zu Obermaßfeld, und zuletzt allhier zu Mühlfeld, hatte 1610 zum Nachfolger
6) Valentin Bischoffen, welcher zuvor Prediger zu Frauenwalde gewesen.
7) Michael Lucius.
8) M. Veit Klett, kam endlich als Pfarrer nach Heinrichs, daher er auch gebürtig war, und starb daselbst 1629.
9) Johann Salender, ist 1637 von den Croaten so mörderlich tractiret worden, daß er darüber seinen Geist aufgegeben.
10) Peter Baltermann, starb 1638.
11) M. Sigmund Selle, muste als Pfarrer [166]zu Berckach auf Verordnung des Hennebergischen Consistorii das Amt zu Mühlfeld mit versehen, weilen an diesem Orte die Einkünffte nicht zureichen wollten, einen eigenen Pfarrer zu halten, da die Pfarr-Felder alle ungebauet lagen, starb 1640.
12) Adam Melchior Hunneshägen, ward 1642 in die Pfarr zu Jüchsen versetzt, wo er 1676 den 28 August gestorben.
13) Johann Junius, von Suhl gebürtig, Pfarrer zu Berckach bis 1663, denn zu Mühlfeld.
14) Jacob Linck, aus Meinungen, wo sein Vater Samuel Linck Superintendent war, verwaltete gleichfalls als Pfarrer zu Berckach den Gottesdienst zu Mühlfeld.
15) Johann Abraham Hofmnann, wurde 1687 als Pfarrer zu Mühlfeld bestellet, von welcher Zeit an solcher Ort wieder seinen eigenen Pfarrer gehabt.
16) Esaias Bauer, von Ober-Bauringen bürtig.
17) Christoph Wilhelm Kayser, ein Voigtländer, erst bey Heinrich Carl, Freyherrn von Bibra Feld-Prediger, hernach seit 1704 Pfarrer zu Mühlfeld.

Weinrichs Henneb. Kirchen- und Schulen-Staat.