Zedler:Müller (Johann) war zu Nürnberg im Monat May des 1565 Jahrs gebohren
Müller (Johann) war zu Nürnberg im Monat May des 1565 Jahrs gebohren, und der eintzige Sohn M. Johann Müllers, Predigers an der St. Lorentz- und nachher an der St. Sebalds-Kirche zu Nürnberg. Nach gelegtem Grunde der Wissenschafften auf Schulen besuchte er verschiedene Academien Deutschlandes, und legete sich nebst den schönen Wissenschafften auf die Rechts-Gelahrheit. Nach seiner Zurückkunfft in seine Vater-Stadt wurde er Syndicus derselben, oder wie es zu Nürnberg heisset, Raths-Consulent, welcher endlich die Bedienung eines Stadt-Schreibers folgete. Wie ihm nun diese letzte Bedienung den Weg in der Stadt Archiv und den darinn befindlichen Manuscripten öffnete: also bemühete er sich selbige zusammen zu suchen und in Ordnung zu bringen, und verfertigte sodann mit Einwilligung des Raths zu Nürnberg daraus eintzelne Bedencken und Beschreibungen von allen und jeden benachbarten Reichs-Ständen, mit welchen die Stadt Nürnberg zu thun gehabt, welche von dem Nürnbergischen Rath in Manuscript verwahret werden, auch nach der Absicht besagten Raths nicht weiter bekannt gemacht werdes solten, dennoch aber von denjenigen Schreibern, denen selbige ins reine zu bringen übergeben worden, mehrmals abgeschrieben worden und also auch andern in die Hände gerathen sind. Uberdieses hat er auch eine Untersuchung von Ankunft der Francken, wie auch von dem Bißthum Würtzburg verfertiget, welche in Ludewigs Geschicht-Schreibern des Bißthums Würtzburg anzutreffen. Er starb endlich der 16 August 1634 im 69 Jahr seines Alters. Befiehe Ludewigs Vorrede zum VIII Theil seiner Reliqu. Manuscript. p. 28. u. ff.