Zum Inhalt springen

Zedler:Macaroni

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Macaron

Nächster>>>

Macarsa

Band: 19 (1739), Spalte: 35–36. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|19|Macaroni|35|36}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Macaroni|Macaroni|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1739)}}


Macaroni, ist ein sonderliches Essen, in einer Art Nudeln bestehend, welches aus einem Teig bereitet, in Wasser gesotten, und mit brauner Butter begossen, oder auch mit einer Brühe zugerichtet wird. Man giebt diesem Gerichte sonsten auch von seiner Form und Gestalt, den Nahmen Mehl-Flecke, und bereitet sie folgender Massen: Man machet einen Nudel-Teig, treibet solchen so dünne, als es möglich ist, und schneidet hernach aus selbigen mit einem Back-Rädgen viereckigte Stücken. Hierauf setzet man einen Kessel mit Wasser aufs Feuer, und wirfft, wenn es kochet, ein wenig Saltz, ingleichen die Macaroni oder Mehl-Flecke hinein, und lässet sie einen Sud thun, rühret es aber um, damit sie nicht zusammen kleben. Hernach thut man den Kessel vom Feuer, fängt die Macaroni mit einen Durchschlag heraus, leget sie auf eine Schüssel, bestreuet sie mit geriebener Semmel, und brennet endlich Butter, die man im Vorrath machen muß, darüber. Solte aber die Butter nicht gesaltzen seyn, so muß man die Flecke erst ein wenig saltzen, alsdenn das Schmaltz oder die Butter darüber brennen, und sie hingeben. Oder: Wenn die Mehl-Flecke völlig, wie die vorige, gemacht und abgekochet, so hacket man drey abgesottene Eyer gantz klein, und bestreuet die Schüssel damit, auf welche man alsdenn eine Lage Macaroni oder Flecke legen, darnach wieder eine Lage Eyer streuen, und damit abwechseln soll, bis sie alle sind. Zuletzt streuet man das übrige mit etwas Semmel vermischt, oben drüber, güsset ein paar Löffel voll von der Brühe, darinnen die Flecke gekocht haben, darzu, setzet es auf eine Kohl-Pfanne und brennet braune Butter darüber. Will man aber dieselben mit einer sauren Brühe haben, so nimmt man ein halbes Nösel Milch, und bald so viel Eßig, schüttet ein wenig Mehl, etwan einer Messer-Spitze voll, drein, und qvirlet es wohl durch einander, schläget sodenn vier oder fünff Eyer-Dotter daran, und qvirlet es klar. Hierauf setzt man es zum Feuer, leget ein Stücke Butter darein, und rühret es sehr fleißig um, sonst läufft es zusammen. Wenn es nun anfängt [36] dicke zu werden, rückt man es vom Feuer hinweg, richtet die abgekochten Flecke auf eine Schüssel an, und güsset die Brüh darüber, so sind sie fertig. Mit diesen Macaroni sind aber nicht die so genannten Macronen, davon weiter unten gehandelt wird, zu vermengen.