Zedler:Meisner, (Gottfried)
Meisner, (Gottfried) ein Sohn des vorigen Balthasars, und Herr in Ubigau und Brottewitz, gebohren zu Wittenberg 1618 den 13 November, gab durch seine sonderbare Conduite zu vielen Reden in Meissen Gelegenheit. Im 17 Jahre seines Alters stürtzte er zu Wittenberg von der Brücke in den trockenen Graben; im 19 Jahre fiel er in die Elbe, und einsmahls, da er in der Badstuben saß, fielen ein Hauffen Steine vor seine Füsse nieder. Nachdem er sich zu Wittenberg auf die Philosophie, Sprachen und Theologie gelegt, wurde er zum Adjuncto in der Philosophischen [372] Facultät gemacht, nachgehends zum Pastore und Superintendenten in Jessen beruffen, und zum Doctore Theologiä creiret, auch endlich zum Pastore und Superintendenten in Grossenhayn erwehlet. Im Jahr 1643, als er über die Elbe fuhr, wurde er von Mördern angegriffen. Er starb 1690 den 3 August, nachdem er geschrieben:
- 1. de gubernatione Ecclesiae.
- 2. Discursum synodalem super consilio. Moguntino, de unione Papistico-Lutherana.
- 3. Biblisch-Geographische Anmerckungen, über das Hohe-Lied Salomonis, samt desselben geistlicher Deutung, Hamburg 1687 in 12.
- 4. Petrinischen Glaubens-Satz.
- 5. Predigten.
- 6. Niedrige aber nachmahls erhöhete Esther, Hamburg 1687 in 12.
- 7. Die Heldin Judith, ebend. 1687 in 12.
- 8. Friedens-Freude, Hayn 1679 in 12.
Pipping. Memor. theol.