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Zedler:Mittelfusses Knochen

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Mittel-Fusses erster Knochen

Band: 21 (1739), Spalte: 593–594. (Scan)

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Mittelfusses Knochen. Ossa Metatarsi, der Mittelfuß ist das andere Theil des Fusses. Er hat einige Gleichförmigkeit mit der Mittel-Hand; er ist auch davon unterschieden. Er bestehet aus fünff Knochen; zur Mittel-Hand hingegen rechnet man nur viere. Man giebt diesem Knochen bloß die Nahmen des ersten, andern, u.s.f. Sie formiren zusammen eine Art einer Fugen oder eines Faltzes, die nach eben derselben Gegend als der gemeinschafftliche Bogen abgeneiget ist. Zu diesen fünff Beinen kan man noch zwey [594]Geleichbeinlein setzen, welche man gemeiniglich an einem Bein-Cörper aufhebet, und zu der grossen Zehe gehören. Sie werden wie die an der Mittel-Hand eingetheilet in zwey Enden und das mittele Stück, oder in den Kopf, das Fundament, und den Cörper. Die Köpfe sind vornen, und die Fundamenta hinten. Beyde sind knorplicht, wie an der Hand, die Cörper sind dreyeckigt, aber so gesetzet, daß dasjenige, so man bey der Hand das äuserliche und innerliche nennet, allhier das obere und untere ist. Das erste von den fünff Knochen ist das dickste und kürtzeste von allen. Die vier folgende sind nach Proportion länger als an der Hand, und haben die Fundamente dicker als die Köpffe; dergestalt, daß in ihrer natürlichen Lage die Fundamente zusammen einen breiteren Raum als die Köpffe einnehmen. Die Köpffe endigen sich gegen der Fußsohlen mit zwey kleinen Hörnern, wie an der Hand. Diese vier Gebeine haben annoch dieses bsondere, daß ihre Cörper die unteren Ecken oder die Ecken an der Fußsohlen sehr schieff auswerts gekehret haben, und daß ihre Köpffe nicht gäntzlich in eben derselben Richtung sind als die Fundamente. Das Fundament des ersten, und die Köpffe der viere bleiben lange Zeit Ansätze. Der Kopff des ersten behält auch Spuren davon. Die Beine des Mittel-Fusses haben ihre Fundamente und Köpffe mit Knorpeln überzogen und verbunden. Die Bänder welche von einem Fundamente nach dem andern gehen, sitzen oben und unten; die obern sind platt und dünne, die untern aber starck und dick, und werden gleichsam vervielfältiget, indem sie zwischen den Räumlein der Fundamente hinein wischen. Die Bänder, welche von einem Köpffe zum andern gehen, haben überhaupt fast eben dieselbige Verfassung. Die untern haben dieses besondere, daß sie sich zwischen den Köpffen mehr ausbreiten, und selbige ein wenig abgesondert halten. Ihre untern Stücke befestigen sich an den Winckeln, welche an dem untern Theile eines ieglichen Kopffes sich befinden. Sie werden annoch durch ihre Vereinigung und Durchflechtung mit den sehnigten Binden der flechsigten Ausbreitung an der Fußsohlen (aponeurosis plantaris) verstärcket. Daran werden die ersten Glieder oder Gelencke an den Köpffen der Gebeine des Mittel-Fusses durch eine Art eines ründlichen Bandes befestiget, welches die Rände am knorplichten Theile der Köpffe und die an dem Fundamente der Glieder umgiebt.