Zum Inhalt springen

Zedler:Mond-Sonnen-Circul

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Mond-Licht (das zunehmende)

Nächster>>>

Mond-Sonnen-Taffeln

Band: 21 (1739), Spalte: 1108. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|21|Mond-Sonnen-Circul|1108|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Mond-Sonnen-Circul|Mond-Sonnen-Circul|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1739)}}


Mond-Sonnen-Circul, Cyclus Luni solaris, ist eine Anzahl Jahre, nach deren Verlauff die Neu- und Voll Monde wieder auf diejenigen Tage, Stunden und Minuten fallen, welche sie in dem ersten Jahre des Circuls eingefallen. Die Grösse dieses Circuls haben die alten Griechischen Astronomi mit grossem Eifer zu determiniren gesuchet. Cleostratus, wie Censorinus de die natali c. 6. berichtet, setzte eine Zeit von 8 Jahren, dessen Circul dahero Octoëderis genennet wurde, denn er bildete sich ein, daß das Mond-Jahr aus 354, das Sonnen-Jahr aber aus 3651/4 Tagen bestünde, und setzte daher, daß innerhalb 2922 Tagen 99 Monden-Monate zu Ende kämen. Harpalus nahm nach diesem wahr, daß er fehlte, und setzte alfo 2 Tage hinzu, wodurch das Sonnen-Jahr 367 Tage, und 6 Stunden ward, welches gar mercklich zu groß ist. Andere erkannten die Unrichtigkeit, und suchten der Octoëderidi auf andere Art zu helffen, aber vergebens. Daher schaffte endlich Meton dieselbe gar ab, und führte die Enneadecaëteridem ein. Die Chaldäer nahmen eine Reihe von 54; Philolaus und Oenopides von 59, Calippus von 76, Democritus Abderites von 82, Gamaliel von 247. Hipparchus von 304 dieser Circul an. Dieser letztere fand aber endlich selbst, daß die gantze Arbeit vergeblich wäre, wie Ptolemäus Almag. Lib. IV. c. 22. erzehlet. Dieses hat Thomas Pius Maphäus, ein Neapolitanischer Mönch aus dem Prediger-Orden, in seinem Buch de cyclorum Soli-lunarium inconstantia & emendatione noch klärer gezeiget; indem er c. 4. p. 57. & sqq. darthut, daß er aus 12246927268 Julianischen Jahren von 3651/4 Tagen bestehe.