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Zedler:Nabe

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Nabe, oder Nab

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Nabegat

Band: 23 (1740), Spalte: 13. (Scan)

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Nabe, heißt das ausgebohrte Holtz mitten in einem Wagen-Rad welches auf die Achse gestossen, an derselben umlaufft. Man macht sie am besten von Rüstern-Holtz, und befestiget in solcher auswendig die Speichen, welche mit dem andern Ende in die Felgen reichen. Damit sich die Nabe inwendig nicht auslauffe, wird ein eiserner Rincken hinein geschlagen, den man Boxe oder Büchse nennet. Die andern Rincken, womit die Nabe von aussen beleget ist, heissen die Naben-Rincken, die beyden grossen Rincken auf der Nabe aber, so denen Speichen am nächsten sind, nennet man Speichen-Rincken, Stoß-Rincken hingegen heißt derjenige, womit die Nabe im Lauffen an der Achse anstösset. Im 1 B. der Könige VII, 33. wo das Wort Nabe, nebst den übrigen Theilen eines Rades beysammen genennet sind, stehet selbige für dasjenige Hebräische Wort, das sonst die Felgen bedeutet, und Sirach XXXIII, 5. für die Axe, um welche die Nabe laufet. Bey Benennung dieses und der übrigen Theile eines Rades, ist sonst auf zweyerley Vergleichung gesehen worden; entweder auf die Theile des menschlichen Leibes, oder auf die Gestalt anderer Dinge ihrer Figur nach. So vergleichen der Hebräische und Griechische Text der Bibel die Axen den Armen, und die Felgen dem Rücken etc. Und wenn wir auf den Ursprung des Deutschen Wortes Nabe sehen: so ist es wahrscheinlich, daß selbiger von Nabel herzuleiten sey, und also so viel als der Nabel, oder die Mitte des Rades heissen solle; wie denn die Holländer noch heutiges Tages die hohle Mitte eines Rades, Navel van't Rad nennen. Die Lateiner aber geben, von der Vergleichung mit einem Maaß, der Nabe den Namen Modiolus.