Zedler:Nasenlöcher-Labyrinth

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Nasenlöcher zu öffnen (zusammengewachsene)

Band: 23 (1740), Spalte: 788–789. (Scan)

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Literatur
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Nasenlöcher-Labyrinth, Narium Labyrinthus, ist das obere und gröste Seitenstück des Siebbeines, welches daher diesen Namen erhalten, weil es viele Umwege nimmt und ungleich höhlicht ist. Es hat vier Flächen und zwey Enden. Die obere Fläche wird ein wenig von den Fächlein des Einschnittes am Stirnbeine verdecket. Die untere Fläche ist zum Theil mit den Fächlein des Kinnbackenbeines vereiniget, zum Theil ist sie aufgedecket und gleichsam frey, und wirft hinterwärts Fortgänge, die mehr oder weniger mercklich sind, und öfters an einem Bein-Cörper zerbrochen erscheinen. Diese Fortgänge umfassen zuweilen die Wurtzel des Schnabels am Keilbeine, indem sie in den Streiffen zur Seite als in zwey Rahmenfugen eingefasset sind. Die innere Fläche ist etwas erhaben rund und scharf; sie siehet gegen die Scheidewand der Nase, und hält bloß mit dem Rande der siebförmigen Platte zusammen. Die äussere Fläche ist etwas platt und sehr glatt, welches Gelegenheit gegeben hat, selbige das ebene Bein, Os planum, zu nennen, so ein Theil der inneren Wand der Augenhöhle ausmachet, und öfters an seinem oberen Theile einen oder zwey kleine Einschnitte hat, um die innern [789] Löcher der Augenhöhlen zu bilden. Das vordere Ende des Labyrinths ist ungleich höhlicht; es wird zum Theil von den Fächlein des Einschnittes am Stirnbeine, und zum Theil von dem Thränen- oder Nasenbeine verdecket, und führet eine Art eines Trichters, welcher mit der Stirnhöhle zusammenläufet. Das hintere Ende wird zum Theil von dem Keilbeine, und zum Theil von einem Stücke des Gaumenbeines formiret.