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Zedler:Nerven der männlichen Geburtsglieder

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Nerven des Magens

Band: 23 (1740), Spalte: 1878–1879. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|23|Nerven der männlichen Geburtsglieder|1878|1879}}
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Nerven der männlichen Geburtsglieder, Nervi Partium genitalium Vivorum. Die Nerven an diesen Werckzeugen kommen her von den Lendennerven und den Nerven des heiligen Beines. Sie haben Gemeinschafft mit dem grossen sympathischen Nerven, der gemeiniglich der Nerve zwischen den Ribben genennet wird, und mit den Gekrösflechten. Sie formiren zusammen gegen dem Bogen der Schambeine an jeder Seite einen besonderen Strick, welcher unter diesem Bogen längst der oberen Convexität des benachbarten cavernösen Cörpers, zur Seite der Saamenschlagader fortgehet. So wie diese beyden Stricke über die cavernösen Cörper fortlauffen, schüssen sie eine grosse Anzahl Zweige aus, welche diese Cörper von allen Seiten umfassen. Sie lauffen zwischen der Haut und dem sehnichten Umschlage oder der sehnichten Haut. Sie sitzen in solcher Verfassung, daß die Schlagadern zwischen ihnen und der dicken mittleren Blutader liegen. Man muß die Untersuchung dererselben alsobald vornehmen, wenn man die Haut abgenommen: dieweil ihre Zweigungen verschwinden, so bald sie von der Luft austrocknen. Es giebet zween besondere Nerven, welche die Schnur der Saamengefässe begleiten. Der eine kömmt her von den Lendennerven gegen dem vorderen Stachel des Hüftbeines. Derselbe machet eine Wendung, indem er aus dem Unterleibe durch die Musceln herausgehet, und beyläuffig dienet er, den Aufhängungsmuscel zu erkennen. Der andere von diesen beyden Nerven kömmt von der Nierenflechte her. Noch ist ein Nerve auf jedweder Seite, welcher von der Vereinigung des zweyten, dritten und vierten Paares von den Nerven des heiligen Beines, hauptsächlich aber von dem dritten entstehet, [1879] und aus dem Becken über dem Bande zwischen dem Weichen- und heiligen Beine, (Ligamentum ischiosacrum) heraustritt, über das inwendige Theil der Höhle und des kleinen Astes vom Weichenbeine hinläufet, und im Fortgange sich an den cavernösen Cörpern, an den dazu gehörigen Musceln und an den benachbarten Theilen vertheilet.