Zedler:Neustadt, eine Bayerische Stadt in dem Bisthum Regenspurg
Neustadt, vorzeiten Celeusium, eine Bayerische Stadt in dem Bisthum Regenspurg, 12 Meilen von München, zwichen Münch-Münster und Abensperg gelegen, wo die Abenst in die Donau fällt. Sie gehöret in das Rent-Amt München, und hat vor diesem Salingstadt geheissen. In dem gegen das Ende des 14. Jahrhunderts zwischen den beyden Brüdern und Hertzogen von Bayern Stephanus und Johann entstandenen innerlichem Kriege, wurde sie von des ersteren Sohne, Ludewig dem Bärtigem, im Jahr 1395 eingenommen, geplündert, und alles darinnen niedergemachet, was sich nur im geringsten zur Wehre setzete. Noch härter aber wurde sie bey dem im Anfange des folgenden 15 Jahrhunderts aufs neue entsponnenen innerlichem Kriege, zwischen gedachtem Hertzog, Ludwig dem Bärtigem, und dessen Vetter, Heinrich von Landshut mitgenommen. Denn erstlich wurde sie von besagtem Ludwig mit einigen Völckern besetzet, welche aber nicht lange hernach nach Ingolstadt ihren Abzug nahmen, da denn Hertzog Heinrich die Stadt befestigen ließ, und eine Besatzung hinein legete. Allein da die Bürger in der Fastnacht nach altem Gebrauch bis zu Mitternacht gesessen, und sich voll gesoffen hatten, und noch in den Betten lagen, und schliefen: so überfiel Ludwig der Bärtige die Stadt des Morgens frühe vor der Sonnen Aufgang, griff selbige feindlich an, und nachdem er sie durch Sturm gewonnen, geplündert und verbrannt hatte, zog er mit einem grossen Raube wieder zurück. Chur-Bayern p. 198. Le Blanc Hist. de Baviere Tom. III. Aventin. Annal. Boj. Aldzreiter Annal. Boj.