Zedler:Plappert-Krieg
Plappert-Krieg, wird derjenige Krieg genennet, welcher zu Anfang des 15 Jahrhunderts, zu Mühlhausen in der Schweitz, durch einen Mühlknecht, wegen drey Plapperte sich entsponnen. Ein anderer entstund 1458 zu Costentz, ebenfalls in der Schweitz. Denn als sich bey dem daselbst gehaltenen so genannten Gesellenschiessen etliche dahin geladene Eydgenossen befanden, und einer von Lucern etwas mit einem Bernischen Plappert bezahlen wolte, ward solche Müntze verachtet, und dem Lucerner fürgeworffen: Es wäre dieser Plappert ungültig, und nur ein Küh-Plappert. Welche spöttische Worte der von Lucern bey seinen Obern, und bey den übrigen eingeladenen Eidgenossen, so sehr heraus zu streichen wüste, daß dieselbigen vermeynten, es wäre dadurch nicht nur die Stadt Bern, sondern auch mit derselbigen die Eidgenossenschafft ingemein beschimpffet. Deswegen ermahnten die von Lucern alle Eidgenossen wider die von Costentz zum Kriege, zogen samt denen von Unterwalden, in das Thürgöw, nahmen die Burg Weinfelden ein, und brandschatzten die Bürger um 2000 Gulden. Andere Eidgenossen rüsteten sich gleichfalls, Costentz zu überziehen; allein Heinrich von Hewen, Bischoff zu Costentz, legte sich darzwischen, verschaffete, daß die von Costentz 3000 (andere sagen 5000) Rheinischer Gulden, vor die Kriegs-Unkosten erlegeten, und erfolgte darauf ein friedlicher Abzug. Stettlers Helvetische Annales, T I, p. 179. Rheinischer Antiquarius p. 146.