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Zedler:Pociey, oder Pocziew

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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POCILLATORES

Band: 28 (1741), Spalte: 913–914. (Scan)

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Literatur
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Pociey, oder Pocziew, eine von den ältesten Adelichen Familien in Litthauen, woselbst sie in der Woywodschafft Brzst viele Güter und unter andern Rozanka besitzet. Zuerst wird Adam, wiewohl ohne Benennung der Zeit, als Castellan von Brzst, angeführet, welcher nach Absterben seiner Gemahlin sich in den geistlichen Stand begeben, und nach Vereinigung der Griechischen Kirche mit der Römischen, Metropolit in Reussen und Bischoff zu Vlodomirien worden. Als er einsmals einer Proceßion beywohnte, ward er von einem Griechen mit dem Degen überfallen und gefährlich verwundet. Nachgehends ist Fedor oder Theodor 1589 als Landrichter von Brzst bekannt gewesen. Von seinen Söhnen war Johann Unterrichter [914] und Peter Norarius von Brzst, det letztere pflantzte seinen Stamm mit 6 Söhnen fort, von welchen Paul sich in dem Kriege berühmt gemacht. Im Jahr 1705 lebte Ludewig als Groß-Schatzmeister in Litthauen, Casimir als Woywode zu Trocki, und Ludewig als Wachtmeister des Groß-Hertzogthums Litthauen. Ludewig Constantin Pociey starb 1729 als Groß-Feldherr in Litthauen. Anton Pociey, Litthauischer Feldmeister und General-Regimentarius von der Litthauischen Armee, war einer von denjenigen Magnaten, welche es mit Stanislaus hielten, und 1735 den 30 Jul. die königliche Manifestation unterschrieben. Er ist von Geburt ein Litthauischer Edelmann, und war vorher ein so genannter Straznik. Im Jahr 1733 führte er nebst dem Woywoden von Kiow, Joseph Potoky, nachdem er an des von dem Stanislaus abgesetzten Fürstens Wisniowitzky Stelle das Commando von der Litthauischen Armee erhalten, die Pohlnischen Truppen gegen die damahls in Pohlen stehenden Russen an. Nach der Zeit hat er sich meistens in Litthauen aufgehalten, und mit dem darinne commandirenden Rußischen General-Major Ismailow, der ihn auch nach einiger Zeit fast totaliter geschlagen, viel zu thun gehabt. Im Jahr 1735 that derselbe zwar mit Hülffe des Weywodens von Wolhynien Michael Potoky, und des Litthauischen Schatzmeisters Sapieha, zu Anfang des May-Monats mit 10000 Mann einen starcken Einfall in Ermeland, und ward von ihnen darinnen übel gehauset. Nachgehends überließ er nebst dem Weywoden dem letztern das Commando gantz alleine, und begab sich nach Königsberg, woselbst er auch den 30 Julius die obgedachte Manifestation unterschrieben. Okolski Orb. Pol. T. II. Ranffts Genealog. Archiv.