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Zedler:Pyromantie

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PYROMETRUM

Band: 29 (1741), Spalte: 1845. (Scan)

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Pyromantie, war eine Art der Wahrsagerey, welche mit den Begebenheiten zu thun hatte, die sich in und durch das Feuer ereigneten. Da gab man acht auf den Blitz, dessen Strahl, und andere feurige Lufft-Gesichte, und wolte daraus künfftige Dinge propheceyen. Die Wenden hiessen diejenigen, so diese Wahrsagerey verrichteten, Swakones. Die Griechen und Römer haben diese Wahrsagung genommen aus dem Opffer-Feuer, wenn dasselbe anfieng bald zu brennen, und das Opffer anzuzünden, wenn es ruhig und klar brannte, und seine Flamme gleich in die Höhe richtete, und das Opffer gantz verzehrete, das hielte man für ein gutes Zeichen, und ein wohlgefälliges Opffer der Götter: widrigenfalls aber solte es ein böses Zeichen, und das Opffer den Götzen nicht gefällig seyn. Man hat auch Acht gegeben auf den Rauch, wie hoch er aufstieg, wie er sich drehete, wohin er sich lenckete etc. Peucer de divinat. tit. de Extispic. f. 192. seq. Rosinus lib. 3. Antiq. cap. 11. Wie man sonsten aus Anzündung der Fackeln geweissaget, und so viel Flammen zusammen in eins schlugen, oder dreyzackigt aufstiegen, Gutes; so sie aber sich zertheileten, und sich umher lenckten, Böses, und zwar dem Krancken den Tod, dem Gesunden aber Kranckheit propheceyeten, erzehlet Deltio l. 4. disq. Mag. cap. 2. q. 1. s. 1. p. 412. seq. Besiehe auch Rupertus ad Florum p. 112, Dausquejus ad Silium Italicum, p. 378 seq. Bulenger L. III, c. 10. Schol. Euripidis Phoeniss. v. 1261. Olaus M. L. III. c. 12. Hartknoch Diss. 9. Rer. Pruss. num. 6.