Zedler:Römer-Monath

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Römer-Monathe (Verweisung)

Band: 32 (1742), Spalte: 344. (Scan)

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Römer-Monath, Latein. Ratio exigendi tributum Imp. Romani, oder Collecta Imperialis secundum modum expeditionis Romanae, ist eine Reichs-Anlage und Collecte in Deutschland, nach welcher dasjenige, was jeder Reichs-Stand bedürffenden Falls contribuiren muß, gerechnet wird, und beträget, was die gesammten Kreise vor einen Römer-Monath erlegen müssen, 2681. Mann zu Pferde und 12795 Mann zu Fuß. oder an Gelde 83964 Kayser-Gulden.

Die Römer-Monathe haben ihren Ursprung von den Römer-Zügen, welche die Kayser sonst nach Rom thaten, um sich von dem Pabst krönen zu lassen, und machte der Kayser eine gewisse Anlage auf die Reichs-Stände zu den Unkosten der Reise, wie auch zum Still-Lager auf etliche Monate, und zum Unterhalt seines Gefolges, welches in 20000 zu Fuß und 4000 Pferde bestunde. Kayser Lotharius ist der erste gewesen, der im Jahre 1133 einen solchen Zug nach Rom gethan hat; der letzte Kayser aber, den der Pabst 1530 nicht zwar zu Rom, sondern zu Bologna gekrönet, ist Kayser Carl V gewesen.

Ob aber gleich nunmehro schon seit mehr als 250 Jahren kein Römer-Zug ist gehalten worden, so hat man doch die Römer-Monathe behalten, wenn nach der Zeit etwan anderweitige Reichs-Anlagen haben müssen gemacht werden, weil man noch zur Zeit keine billigere Proportion hat ausfinden können; wie denn auch im Jahr 1716 die gesammten Reichs-Stände auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg Ihro Kays. Majestät zu Fortsetzung des damahligen Türcken-Krieges eine freywillige Beysteuer von 50 Römer-Monathen verwilliget, und 1734 bey dem Frantzösischen Kriege 30 Römer-Monathe zur Reichs-Kriegs-Operations-Casse zu bezahlen beschlossen haben.

Siehe auch Collecta Imperii, im VI Bande, p. 688. u. f.